Freitag, 27. Februar 2015

Matjessalat


Ihr habt es ja schon gemerkt: Im clubzimmer ist es derzeit ruhig. Weil es im Maschinenraum nämlich gerade richtig hoch hergeht. Da wird geschwitzt und geschuftet, dass der Kessel glüht. 

Die Energie reicht dann oft nicht mehr, um auch noch den Herd zu befeuern. Der bleibt viel zu oft kalt, nimmt sozusagen eine Art von kleinem Winterschlaf. Gegessen wird natürlich trotzdem, schließlich müssen die Maschinisten bei Kräften bleiben, um die Kohleberge ins Feuer schippen zu können. 

Ein wunderbares Kraftfutter ist dieser Matjessalat. Schön salzig würzig, mit dem nötigen Frischekick und außerdem quasi immer zur Hand - Fast Food at it´s best, nicht ohne Grund ein weiteres Rezept aus "Auf die Hand" von Stevan Paul!

Rezept für zwei Personen
1 Packung Matjes (100g) in mundgerechten Stücken
1 TL Apfelessig
1 EL Cornichonsflüssigkeit
3 EL Sonnenblumenöl
Salz
Pfeffer
Zucker
1/2 Apfel würfeln
2 Cornichons in feinen Scheiben
1/2 Bund Schnittlauch in Röllchen 

Zubereitung
Easy: Die Flüssigkeiten mit den Gewürzen zu einer Vinaigrette verrühren. Matjes, Apfelstückchen und Cornichons mit der Vinaigrette vermischen, kurz durchziehen lassen. 
Mit Vollkornbrot/Toast wie auch immer und bestreut mit ein paar Schnittlauchröllchen servieren. 

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Freitag, 13. Februar 2015

Maultäschle


Hinter den Titel gehört eigentlich ein Ausrufezeichen. Also Maultäschle! 

Denn um die schleiche ich schon seit ewiger Zeit herum. Ganz viel habe ich schon gelernt, so als Bekenntnis-Schwäbin. Spätzle kann ich schaben, Knöpfle reiben, Schupfnudeln rollen, Sauerkraut anmachen, Linsen kochen. 

Doch Maultaschen - nee, das war mir immer ne Nummer zu schwierig. Alleine schon die Lösung des Rätsels, wie man sie richtig gefaltet bekommt - schließlich sind Maultaschen keine Ravioli, sondern gehören irgendwie gewickelt, damit es nachher mehrere Nudelschichten pro Maultasche gibt. 
Und dann natürlich die Frage der Füllung. Was um aller Welt gehört in eine vegetarische Maultasche, damit sie schwäbisch schmeckt und nicht wie ein Ricotta-wie-auch-immer-Zwitter zwischen Maultasche und Ravioli?

Und so vergingen die Jahre, eines ums andere. Immer mal wieder zog ich Kochbücher zu Rate, doch keines konnte mich überzeugen. Und auch für dieses Kochbuch brauchte ich einen langen Anlauf, um mich endlich an die Maultaschen zu wagen, nämlich gefühlte zwanzig nachgekochte Gerichte, die allesamt mindestens überzeugend, wenn nicht gar begeisternd waren. 

Und was soll ich sagen: Dank "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul habe ich auch das Maultaschen-Mirakel gelöst und bin dem schwäbischen Traum einen großen Schritt näher gekommen!

Rezept für vier Portionen

Teig
3 Eier
300g Mehl Typ 550
50g Hartweizengrieß
Salz
1 Eigelb
1 EL Sahne

Füllung
300g Spinat
800g fein gewürfelte Gemüsezwiebeln
20g Butter
2 EL Sonnenblumenöl
1 zerdrückte, gehackte Knoblauchzehe
Salz
Pfeffer
Zucker
100g Semmelbrösel
150g geriebenen Bergkäse
2 Eier
50ml Sahne
Muskatnuss

Zubereitung 
Zunächst den Teig vorbereiten. Hierfür Mehl, Hartweizengrieß und Salz vermischen, die Eier mit 50ml Wasser verquirlen und einarbeiten, bis man einen glatten, festen Teig hat. In Frischhaltefolie wickeln und für eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. 

Währenddessen die Füllung zubereiten. Den Spinat putzen, waschen und trocken schleudern. Die Butter in einem großen Topf schmelzen und die Zwiebelwürfel bei mittlerer Hitze langsam goldbraun braten. Mit dem Knoblauch, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen. Den Spinat hinzugeben und weiter schmoren, bis er zusammengefallen und alle Flüssigkeit verdampft ist. Dann die Semmelbrösel zugeben und für weitere zwei Minuten rösten. 

Die Zwiebel-Spinatmasse erkalten lassen und den geriebenen Käse, die Sahne und die Eier hinzugeben. Gut vermischen und noch einmal mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss würzen. 

Den Teig in vier Teilen mit Hilfe der Nudelmaschine zu dünnen Bahnen ausrollen. Die Bahnen längst vor sich auf die Arbeitsplatte legen, leicht mit dem verquirlten Eigelb-Sahne-Geschmisch bestreichen und auf das jeweils obere Drittel die Füllung geben. Die Nudelbahn dann nach unten umschlagen, leicht andrücken und noch einmal umschlagen.  Gut andrücken und dann die lange, gefüllte Nudelbahn alle paar Zentimeter mit dem eingemehlten Stiel eines Holzlöffels fest eindrücken und an dieser Stelle dann mit Hilfe eines Messers trennen. 

Die Maultaschen dann in siedender Brühe 10 Minuten garen und servieren. 

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer! 

Freitag, 6. Februar 2015

Thailändische Rote Linsensuppe mit Chiliöl


Etwas Warmes braucht der Mensch, definitiv, besonders dann, wenn die Außentemperaturen nicht anders als winterlich zu nennen sind.

Und besonders angenehm ist dann eine Suppe, die nicht nur für den Moment wärmt, sondern eine Art von innerem Feuer entzündet, das etwas länger glimmt. 

In dem neuen Kochbuch von Yotam Ottolenghi "Vegetarische Köstlichkeiten" habe ich genau so eine Suppe entdeckt,. Herrlich yummy und mit dem richtigen Kick an Schärfe, der nachhaltig Eindruck hinterlässt. Definitiv eine Suppe, die es auf Anhieb in das Stamm-Repertoire des clubzimmers geschafft hat!

Rezept für 4-6 Teller

Chiliöl
180ml Sonnenblumenöl
1 grob gehackte Schalotte
1 grob gehackte Knoblauchzehe
1 TL geschälter und grob gehackter Ingwer
1/2 rote, grob gehackte Chilischote
1/2 Sternanis
2 TL Currypulver (bei uns Bombay Curry)
1 TL Tomatenmark
abgeriebene Schale 1/2 Bio-Zitrone

Suppe
120g Zuckerschoten
3 EL Sonnenblumenöl
1 Zwiebel in dünnen Ringen
2 zerdrückte Stängel Zitronengras
1 TL grünes Curry
1 TL Bombay Curry
1/2 TL Cayennepfeffer
1 getrocknete, zerkleinerte Chilischote
12 getrocknete Kaffirlimettenblätter
250g rote Linsen
1 Dose Kokosmilch
Saft einer Limette
1 EL Sojasauce
Salz
Zucker
Korianderblätter

Zubereitung
Zunächst wird das Chiliöl hergestellt. Und da die Menge, die man produziert, locker für ein Dutzend Suppenteller reicht und das Öl im Kühlschrank wunderbar hält, muss man diese Prozedur nur selten machen. 2 EL Sonnenblumenöl in einem kleinen Topf erhitzen und die Schalotte, den Knoblauch, Ingwer, die Chilischote, den Sternanis und das Currypulver bei niedriger Temperatur anschwitzen. Das Tomatenmark hinzugeben und ca. 2 Minuten sanft erhitzen. Das restliche Öl zusammen mit der Zitronenschale hinzugeben und 30 Minuten sanft köcheln. Durch ein Sieb abgießen und beiseite stellen.

Für die Suppe die 3 EL Sonnenblumenöl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebelringe bei niedriger (sehr niedriger!) Temperatur und bei geschlossenem Deckel 10-15 Minuten garen, bis sie ganz weich sind. Die verschiedenen Currypulver un den Cayennepfeffer sowie die Chilischote hinzugeben und 1 Minute anschwitzen. Das das Zitronengras, die Kaffirlimettenblätter und die roten Linsen mit 700ml Wasser in den Topf geben und zum Kochen bringen. Bei niedriger Temperatur ca. 15 Minuten köcheln lassen, dann die Suppe vom Herd nehmen, das Zitronengras und die Limettenblätter entnehmen und die Suppe im Blender pürieren. 

Die Kokosmilch, den Limettensaft, die Sojasauce unterrühren und mit Salz und Zucker abschmecken. Sanft wieder erwärmen. 

In einem kleinen Topf die Zuckerschoten für 1-2 Minuten in kochendem Wasser blanchieren, abschrecken und in dünne Streifen schneiden. 

Die Suppe in die Teller füllen, jeweils etwas von den Zuckerschote und dem Chiliöl hinzugeben und nach Geschmack mit Koriander bestreuen. 

Und da auch diese Suppe ganz zufällig ein astreines, veganes Gericht ist, soll sie auch beim Tierfreitag erscheinen!



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!