Mittwoch, 30. Juli 2014

Rösti mit Schmorgurkenragout


Die Schmorgurke, das geheimnisvolle Wesen. Soll ich Euch von unserem ersten Mal beichten? Da haben wir die Schmorgurke schön gewürfelt und in einer Pfanne angebraten. Ordentlich mit Olivenöl, Ehrensache. 45 Minuten später landet die Schmorgurke im Mülleimer, wir beim Portugiesen um die Ecke. 
Diagnose: Ungenießbar. Wohlgemerkt die Schmorgurke, nicht das Essen beim Portugiesen. 

Und es zogen Jahre ins Land bis zur nächsten Begegnung. In diesen Jahren habe wir unsere Kochfähigkeiten verbessert und das ein und andere nützliche (und schöne) Kochbuch mehr in unser Bücherregal gestellt. Und siehe da: Das Wiedersehen verlief freudig!

Nicht unwesentlichen Anteil daran hat - wie könnte es anderes sein - das wunderbare "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul. Denn hier haben wir gelernt, was bei unserer ersten Begegnung schief gelaufen ist. Um es kurz zu machen: Alles. Die Schmorgurke gehört geschält, entkernt und dann wird sie geschmort - wie es der Name schon nahelegt. Mit einer ordentlichen Portion von Gewürzen und Kräutern wird dann daraus ein leckeres Ragout, das ganz vorzüglich auf ein Rösti passt. 

Dass es nicht so fotogen ist, dafür kann es wirklich nichts ....

Rezept für zwei Personen

Ragout

2 weiße Zwiebeln in feinen Ringen
Butter
1 EL Zucker
1 EL Mehl
1 EL Weißweinessig
1 Schmorgurke, geschält, entkernt, in kleinen Stücken
400ml Gemüsebrühe
1 TL Senfsaat
1 TL Koriandersamen
1 TL Kümmel
5 Pimentkörner
2 Lorbeerblätter
1 Bund Dill
1 Bund Petersilie
Salz
Pfeffer
1 EL Dijon-Senf

Rösti
6 geriebene, rohe Kartoffeln
1 Ei
Salz
Pfeffer
Pflanzenöl

Zubereitung
Die Butter in einer Pfanne zerlassen und aufschäumen lassen, dann die Zwiebelringe glasig dünsten. Mit dem Zucker und dem Mehl bestreuen und dem Essig und der Gemüsebrühe - die man nach und nach dazu gibt - ablöschen. Die Schmorgurkenwürfel und die Gewürze hinzugeben und für ca. 15 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren - eventuell Flüssigkeit nachschütten. 

In der Zwischenzeit die geriebenen Kartoffeln mit dem Ei vermischen und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Viel Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen und nacheinander zwei Rösti ausbacken. Dafür jeweils die Hälfte der Kartoffelmasse in die Pfanne geben, zu einem Rösti ausdrücken, der aber nicht zu dünn sein darf, damit man ihn wenden kann. Ist das Rösti von der unteren Seite knusprig braun gebraten, wird es Zeit zu wenden. 

Dann den Senf und die Kräuter in das Ragout geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Rösti auf die Teller geben und mit Ragout bedecken. 

Lasst es Euch schmecken, 
Euer clubzimmer!

Rezept aus "Deutschland vegetarisch", Stevan Paul, Christian Brandstätter Verlag

Montag, 28. Juli 2014

Pasta mit Dicken Bohnen & Rucola


Dicke Bohnen gehören eindeutig zu den Gemüsen, die mich quasi magisch anziehen. Tauchen sie im Supermarkt auf, vergeht kein Einkauf, ohne dass ich nicht eine Tüte dieser kleinen Köstlichkeiten mit ins clubzimmer bringe. 

Allerdings hat es auch bei den Dicken Bohnen ein paar Anläufe gebraucht, bis ich wusste, wie man sie richtig zubereitet. Das man sie palt - ja, ja, das hatte ich von Anfang an drauf. Das wusste ich noch von meiner Oma und meiner Mutter, bei denen es gerne Dicke Bohnen in einer dicken, weißlichen Sosse gab - selbstverständlich zu Salzkartoffeln und irgendeinem Fleisch. 

Doch mit dem Palen ist es nicht getan. Gepalte Dicke Bohnen werden auch nach Stunden des Kochens nicht weich. Ich weiß das aus Erfahrung ..... Die dicke Haut der Dicken Bohnen ist nicht weich zu kochen, deshalb muss sie entfernt werden. Und dann - Tusch und Trompeten - offenbart sich der zarte, nussig feine Kern der Dicken Bohnen. Deshalb reichen 3-4 Minuten des Blanchierens, kurz abkühlen lassen, von den dicken Außenhäuten befreien und weiter verarbeiten. 

Sehr lecker in einer schnellen Sommerpasta mit Kirschtomaten und Rucola, das perfekte Essen für einen lauen Sommerabend!

Rezept für zwei Personen

1 kg Dicke Bohnen, gepalt, blanchiert, gepult
8 Kirschtomaten, halbiert
1 Bund Rucola, zerkleinert
Olivenöl
Salz
Pfeffer
1 Handvoll frisch geriebener Pecorino

Pasta

Zubereitung
Das Nudelwasser aufsetzen und die Pasta nach Packungsanweisung kochen. 

In der Zeit in einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die Kirschtomaten kurz anschwitzen. Die Bohnenkerne hinzugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Die gegarte Pasta mit etwas Kochwasser und den Rucola hinzugeben, gut durchmengen und auf Teller verteilen. Mit etwas Olivenöl beträufeln, mit Pecorino bestreuen. 



Lasst es Euch schmecken, 
Euer clubzimmer!








Donnerstag, 24. Juli 2014

Marinierte Sardinen


 Darf ich vorstellen? Unser Sommerfisch 2014: Die Sardine! Ich gebe zu, besonders innovativ ist das nicht. Aber erstens muss Essen nicht innovativ, sondern zweitens vor allen Dingen lecker sein. Und das Kriterium erfüllen Sardinen. 

Sardinen sind in der Küche unglaublich vielseitig zu verwenden: Man kann sie braten, füllen oder eben marinieren, sie schmecken in der Pasta ebenso wie ganz aus der Pfanne. 

Doch vor den Preis hat der liebe Gott - oder wer auch immer - eben den Fleiß gesetzt: Im Fall der Sardinen heißt das, dass man sie zunächst einmal präparieren muss, so man denn keine Filets kauft. Und da Filets kaufen einigermaßen unsportlich ist, haben wir uns diesen Sommer mal der Herausforderung gestellt, Sardinen selbst zu putzen und zu filettieren. Und das ist gar nicht so schwer, wie gedacht: Man öffnet die Sardinen mit einem Schnitt auf der Bauchseite vom Kopf bis zum Schwanz und entfernt die Eingeweide. Dann schneidet man den Kopf ab, legt die Sardine mit dem geöffneten Bauch nach unten auf das Küchenbrett, fährt ihr mit vorsichtigem Druck die Wirbelsäule entlang, so dass sie an Haltung verliert, dreht sie um, löst die Wirbelsäule am ehemaligen Kopfende vom Fleisch, schneidet sie am Schwanz ab, fertig! Dann noch vorsichtig abwaschen und trocken tupfen und dem Sardinen-Vergnügen steht nichts mehr im Wege!

Bei uns gibt es heute in einem Essig-Sud marinierte Sardinen, die sich mindestens 12 Stunden in ihrer Marinade gesuhlt haben. Das können die auch gerne mehrere Tage machen (dann im Kühlschrank), also mal wieder ein Gericht, das sich hervorragend vorbereiten lässt. Der Geschmack erinnert ein wenig an Brathering - aber natürlich viel köstlicher!

Rezept für eine Schale

500g frische Sardinen
Mehl (bei uns Semola, es geht aber jedes andere Mehl)
Pflanzenöl
Salz
Pfeffer
2 weiße Zwiebeln in feinen Ringen
8 EL Weißweinessig
4 Lorbeerblätter

Zubereitung
Die Sardinen wie beschrieben vorbereiten. In einer Pfanne reichlich Planzenöl erhiten. Die Sardinen in Mehl wenden (immer so viel, wie in die Pfanne passen) und portionsweise von beiden Seiten jeweils 2 Minuten anbraten, bis sie goldbraun sind. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und nebeneinander in eine Schale oder auf einen Teller legen.

Wenn alle Sardinen gebraten sind, die Zwiebelringen in dem Fett anbraten, so dass sie weich, aber nicht braun werden. Mit dem Essig ablöschen, 1 Minute sprudelnd aufkochen und dann den Sud über die Sardinen gießen. Die Lorbeerblätter hinzugeben und mit Alufolie abdecken. Mindestens 12 Stunden ziehen lassen, im Kühlschrank halten sich die Sardinen auch mehrere Tage. Dann zwei Stunden vor dem Servieren aus dem Kühlschrank holen und Zimmertemperatur annehmen lassen. 


Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Rezept aus Marcella Hazan "Die klassischer italienische Küche", Collection Rolf Heyne

Montag, 21. Juli 2014

Rauchige Frittata mit Grillgemüse


Kennt Ihr das auch? Da gibt es etwas, das man so richtig gerne isst. Was zur Folge hat, dass man es häufig isst. Und dann irgendwann, mag man es gar nicht mehr so gerne essen ... klassischer Fall von überfr..... 

Passiert mir immer wieder. Eine Zeitlang - eine lange Zeit lang - gab es im clubzimmer jede Woche Spätzle - logisch, als mindestens halbschwäbischer Haushalt. So schwäbisch, so lecker. Doch irgendwann konnten uns selbst die duftendsten, schlonzigsten Käsespätzle nicht mehr so recht erfreuen. 

Und genauso ist es mir auch mit Frittata ergangen. Für eine längere Zeit war Frittata sehr häufig das Gericht der Wahl, wenn wir etwas Leckeres, schnell zu Kochendes essen wollten. Frittata ist auch wunderbar, um aus jeder Art von Gemüse etwas Schönes zu essen zu machen. Aber zu häufig Frittata ist eben auch nichts. 

Nun liegt eine längere Frittata-Pause hinter uns und der Appetit ist wieder da. Heute gibt es mal eine Variante, die mit vielerei Gemüse und rauchigen Aromen spielt. Hierfür sollte man auch etwas mehr Zeit einplanen, denn das Gemüse wird erst im Backofen geröstet, bevor es zur Frittata wird. Eine sehr feine Frittata - zum Wiederholen gut!




Rezept für zwei Personen
1 Aubergine
2 Paprika
1 Zucchini
2 rote Zwiebeln in dünnen Scheiben
Salbei
Rosmarin
Olivenöl
Pfeffer
Salz

5 Eier
1 EL Senf
1/2 TL Paprikapulver

2 Handvoll geriebenen Scamorza

Zubereitung
Den Backofen auf 180°C (Umluft) vorheizen. Das Gemüse in kleine, gleichgroße Würfel schneiden und mit den Zwiebeln und den Kräutern auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Mit Salz & Pfeffer würzen und Olivenöl besprengeln, noch einmal gut durchmengen und dann schön ausgebreitet für 35-30 Minuten in den Ofen schieben.  

In der Zwischenzeit die Eier mit dem Senf verquirlen, mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen und die Hälfte des Käses hinzugeben. 

Wenn das Gemüse schön angeröstet ist, kann man es aus dem Backofen holen und in eine Pfanne mit hohem Rand und Deckel geben. Die Eiermischung drüber gießen, aufpassen, dass sie sich gleichmäßig verteilt, den restlichen Käse darüber verteilen und den Deckel auflegen. Für 5-7 Minuten bei mittlerer Hitze garen, bis die Flüssigkeit gut durchgestockt und der Käse geschmolzen ist. 

Dazu passt selbstverständlich ein frischer grüner Salat, der bei im clubzimmer diesmal aus Zeitgründen entfallen ist ....

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Rezept nach Yotam Ottolenghi "Genussvoll vegetarisch"

Donnerstag, 17. Juli 2014

Zwetschgenkuchen mit Kokos



Hatte ich Euch nicht Sommerliches und Überraschendes in den nächsten Wochen versprochen? 

Als treue clubzimmer-Leser wird Euch ein Kuchenrezept hier sicherlich überraschen - zu mehr als ein paar Kinderkuchen - aber die überaus lecker - hat es hier ja in dieser Rubrik noch nicht gelangt. 

Doch heute musste es mal wieder sein. Denn ich bin beim Einkaufen angesichts einer Stiege frischer Zwetschgen schwach geworden. Die mussten erbeutet werden - erst daheim beschlich mich dann der Verdacht, dass es mit der Verarbeitung schwierig werden könnte. Der Clubchef ist ja nicht so ein starker Obst- oder Süßkram-Esser, meine Kapazitäten sind auch begrenzt, glücklicherweise hat sich unser Clubhund als großer Obstfreund herausgestellt - je süßer, desto besser, obwohl er auch gerne mal eine Gewürzgurke vertilgt. 

Aber natürlich wollte ich diese wunderbaren Zwetschgen nicht an den Hund verfüttern, nein, ein Kuchen musste her. Und zwar nicht so ein klassischer mit Hefeboden, nein, etwas schlonziges, wohliges sollte es sein. 

Das Ergebnis überzeugt nicht nur mich, sondern auch die Nachbarn, die sich wie Bolle über ein unerwartetes Stück warmen Zwetschgenkuchen an einem gemeinen Werktag gefreut haben!

Rezept für eine normale Springform

250g Mehl Typ 405
2 1/2 TL Backpulver
50g Haferflocken
275g Zucker
1 Prise Salz
75 Kokos-Chips
200g kalte Butter
2 Eier
500g Zwetschgen

Zubereitung
Mehl, Backpuler, Haferflocken, Kokos, Salz und Zucker in eine Schüssel geben und die Butter zügig entweder mit der Hand oder einer Küchenmaschine einarbeiten, so dass ein krümeliger Kuchenteig entsteht. Einen Teil davon für die Streusel beiseite stellen, in den restlichen Teig die beiden Eier einrühren. 

Den Kuchenteig in eine gefettete Form geben, glattstreichen, die Zwetschgen entkernen und auf den Teig schichten. Mit den Streuseln bedecken und bei 180° Umluft 35-40 Minuten backen. 

Am besten gleich lauwarm genießen ...

Lasst es Euch schmecken, 
Euer clubzimmer!

Rezept nach Yvette van Boven "Home Made Sommer"

Sonntag, 13. Juli 2014

In dieser Wochen ....

... lassen wir es mal langsam angehen. 
Das clubzimmer schaltet für einige Zeit auf Sommerbetrieb um - alles ein bisschen langsamer, weniger pünktlich, einfach auch spontaner. 

Die schönsten Wochen des Jahres wollen genossen werden, da kann man nicht jeden Tag am Herd stehen!

Freitag, 11. Juli 2014

Augenblick


***SOMMER**SOMMER**SOMMER***

Donnerstag, 10. Juli 2014

Octopus-Salat


Sommerzeit - Salatzeit. Da kommen zwei Dinge zusammen, die einfach zusammen gehören. Wer das clubzimmer schon etwas länger besucht - im nächsten Monat feiern wir tatsächlich Einjähriges! - der weiß, dass ich beim Salat kein Fan der einfachen, puristischen Varianten bin. Dann fühle ich mich immer sehr als die Tochter meines Vaters, der beim Anblick von einer Schüssel Salat nur noch stammeln kann: "Ich bin doch kein Hase ...".

Salat muss für mich gepimpt sein, das heißt, es sollten mehrere Komponenten verarbeitet werden, gerne verschiedene Texturen und Geschmäcker. 

Dieser Salat ist ein Paradebeispiel dafür: Nicht nur Salat & Gemüse, sondern auch noch eine ordentliche Portion Fisch in Form von Octopus, den wir zuvor in eine Art von Pastete verwandelt hatten. So kann man ihn dann als puristisches Carpaccio oder eben als Teil eines Salates verwenden - sehr köstlich!

Rezept für zwei Personen

1 Kopf Blattsalat
6 Radischen in feinen Scheiben
hauchdünn geschnittenen Octopus

Dressing
selbstgemachte Majonnaise aus einem Ei
Knoblauch
4 Anchovis
1 TL Tomatenmark
Salz
Pfeffer

Zubereitung
Den Salat putzen und zerkleinern. Auf Teller verteilen, die Radischen und die Octopus-Scheiben ebenfalls. Den Knoblauch, die Anchovis und das Tomatenmark zur Majonnaise geben und unterpürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Über den Salat geben. 

Diesmal als dekorative Zugabe *hüstel* - Schnittlauchblüten ...


Lasst es Euch schmecken, 
Euer clubzimmer!

Mittwoch, 9. Juli 2014

Calamari Fritti


Calamari Fritti sind im clubzimmer tatsächlich ein Summer-Special, denn seitdem wir unseren Red Baron beheimaten, steht exzessiven Frittierevents nichts mehr im Wege, dank der extra Gasflamme, mit der dieser Grill ausgestattet ist. Diese zusätzliche Kochmöglichkeit war für mich das Argument schlechthin für den Erwerb des neuen Grills, denn so kann ich leckere Pommes, Arancini und eben Calamari Fritti brutzeln, ohne noch Tage später im Frittiergeruch leben zu müssen. 

Calamari Fritti sind außerdem gut vorzu-und schnell zuzubereiten, so dass sie sich auch für ein größeres Grillevent mit Gästen gut eignen. 

Der Hauptaufwand besteht darin, die Kalmare zu putzen (für zwei Personen rechnen wir mit einem Kilo ungeputzter Kalmare), d.h. den inneren Dorn zu entfernen, die Haut und Flossen abzuziehen, das Mundstück abzutrennen und die Tierchen in kleine Stücke zu schneiden. Ist das geschafft, sind die Calamari Fritti schon fast fertig. Dann kann man Rapsöl (oder anderes Frittieröl) im Wok erhitzen, etwas Hartweizengrieß mit Salz, Pfeffer und Chili mischen (es geht natürlich auch anderes Mehl, aber Semola gibt einen schönen Biss, den wir sehr mögen), die Kalamaristücke darin wenden, abschütteln und in heißem Fett 1-2 Minuten frittieren, bis sie goldgelb sind. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen, abtropfen lassen und mit einer Chili-Majonnaise sofort aufessen! 

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Dienstag, 8. Juli 2014

Pizza vom Grill


Als wahre Pizza-Fans verzichten wir natürlich auch in der Grillsaison nicht auf unsere geliebten Teigfladen. Mit einem Gasgrill mit Deckel ist das auch wirklich überhaupt gar kein Problem, wenn man ein paar Dinge beachtet. 

Der Grill muss richtig aufgeheizt sein - je mehr Temperatur, umso besser. Die Pizzafladen sollten nur handtellergroß sein, damit man sie gut auf den Grill befördern kann - wenn man keinen Pizzaschieber hat. Die Seite, mit der die Pizza zuerst auf den Grill kommt, sollte mit etwas Öl bestrichen werden. 

Denn unser Trick besteht darin, die ausgewalkten Pizzafladen auf Backpapier zu legen, die Oberseite mit Öl zu bestreichen, sich den Pizzafladen mit der Backpapierseite nach unten auf die Handfläche zu legen und auf den Grillrost zu drehen - also quasi zu stürzen, so dass die beölte Seite nun auf dem Grillrost liegt und man das Backpapier von der nun Oberseite abziehen kann. Nun den Deckel schließen, die Flammen unter der Pizza etwas runterdrehen und die Pizza 3-4 Minuten backen, bis die Fladen aufgegangen sind und sich erst Röstflecken auf der Unterseite zeigen. 

Die Fladen dann vom Grill nehmen, umdrehen und die bereits geröstete Pizzaseite nach Wahl belegen. Wir haben uns diesmal für eine ganz klassische Variante entschieden, etwas Tomatensugo, ein paar Scheiben Kirschtomaten und Mozzarella. Die nun belegte Pizza noch einmal für ein paar Minuten auf den Grill legen, den Deckel schließen und so lange backen, bis die Unterseite schön geröstet und der Belag gegart ist. 

Die grünen Flecken auf unserer Pizza ist selbstgemachtes Pesto, das ganz wunderbar dazu passt. 

Für den Pizzateig nehmen wir getreu dem Motto "Never change a winning team" unserer Standardteig von Marcella


Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Montag, 7. Juli 2014

Salat Summer Darling


Neben Erbsen sind es die dicken Bohnen, zu denen ich ein besonders inniges und herzliches Verhältnis pflege. Dicke Bohnen heißen sie jedenfalls in OWL, woanders kennt man sie unter Saubohnen oder eben Favé, wenn man einen Italiener fragt. 

Dabei ist diese Vorliebe auch eher jüngerer Natur. Ich erinnere mich noch gut an die dicken Bohnen meiner Mutter, die in einer dicklichen weißen Sosse schwammen, dazu gab es Salzkartoffeln und irgendein Fleisch. Hört sich gruselig an - sorry! Doch sicherlich aus dieser Erfahrung heraus hat es lange gedauert, bis ich mich dann selbst an die dicken Bohnen gemacht habe. 

Zunächst war es natürlich wieder mal schwierig herauszufinden, wie man sie denn überhaupt zubereitet. Also, dass sie gepalt werden müssen, das wir mir dann schon klar, allerdings waren meine ersten Versuche von stundenlangen Kochexzessen geprägt, denn die Bohnen wollten partout nicht gar werden. Kein Wunder. Ich wußte nicht, dass der zarte Kern von seiner zähen Hülle befreit werden muss, so dass ein paar Minuten blanchieren völlig ausreichen. 

Doch auch diese Schwierigkeit ist nun genommen und ich stürze mich jeden Frühsommer auf die Körbe mit dicken Bohnen im Supermarkt und schleppe diese kiloweise ins clubzimmer. Dieses Jahr haben wir die Bohnen als Bestandteil eines Salats für uns entdeckt, der ganz viele Dinge enthält, die wir so richtig gerne essen - über unser Summer Darling!

Rezept für zwei Personen

1 kg Dicke Bohnen
2 Bund Rucola
2 Chicorée
8 Kirschtomaten
1 Dose Thunfisch
2 hartgekochte gehackte Eier

Vinaigrette
Salz
1 TL Dijon-Senf mit Honig
1 EL Weißweinessig
Olivenöl

Zubereitung
Die  Bohnen palen und in ungesalzenem Wasser 3-4 Minuten blanchieren. Abkühlen lassen und die weichen Kerne von ihren Hüllen befreien. 

Den Chicorée in kleine Stücke schneiden, die Kirschtomaten vierteln oder achteln und beides zu den Bohnen in eine Schüssel geben. Mit der Hälfte der Vinaigrette bedecken und durchmischen. 

Den Rucola putzen und zerteilen und auf zwei Teller verteilen. Die Chicorée-Bohnen-Tomaten-Mischung auf den Rucola geben, den Thunfisch und die Eierwürfel verteilen und mit dem Rest der Vinaigrette beträufeln. 



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Sonntag, 6. Juli 2014

In dieser Woche ...

.... kocht das clubzimmer aus gegebenem Anlass nach dem Motto

SOMMER!

Allerlei für die schönen warmen Tage des Jahres, auch Rezepte mit Zutaten, die es nur in den Sommermonaten gibt, außerdem Zubereitungsarten, denen wir am liebsten unter freiem Himmel frönen. 
Und weil zum Sommer auch immer eine gute Portion Spontaneität hinzugehört, gibt es diese Woche keinen Wochenplan, sondern wir werden auch mit unseren Rezepten überraschen.
In diesem Sinne: Raus in die Sonne!

Donnerstag, 3. Juli 2014

Pasta mit Schwertfisch-Bällchen


Eine Woche Sizilien ohne Schwertfisch - geht gar nicht! Diesen herrlichen Fisch bekommt man in so gut wie jedem Restaurant, meistens als Steak, oft pur, manchmal mit einer Sauce oder mariniert. 

Natürlich schmeckt er dann unvergleichlich gut, so wie eben jeder Fisch, der wirklich frisch aus dem Meer kommt und nicht schon hunderte von Kilometern in Kühlcontainer hinter sich gebracht hat. Die Frische und Vielfalt des Angebots aus dem Meer, das auf den Märkten Siziliens sichtbar wird, macht beinah sprachlos und vor allen Dingen richtig Appetit!




Wieder daheim, heißt es dann, sich mit dem Machbaren zu arrangieren. Immerhin können wir uns glücklich schätzen, einen C&C einer großen Handelkette mit einer hervorragenden Fischabteilung in der Nähe zu haben, so dass wir unseren Appetit auf Fisch in der Regel auch befriedigen können. Schwertfisch gibt es dort nicht immer, aber öfter und diesmal haben wir mal wieder zugeschlagen. Ein großes Stück haben wir erbeutet und selbstverständlich erstmal in Steaks zerlegt und in die Pfanne gelegt. Doch dann blieb ein Stück über - viel zu klein für zwei Steaks. 

Was tun? Böller! Und damit sie auch richtig sizilianisch werden, verfeinern wir die Schwertfischbällchen mit Oliven und Kapern, eine feine Tomatensauce dazu, ein paar Pinienkerne und fertig ist der Schmaus. 

Nun hoffen wir, bald wieder so einen Rest im Kühlschrank zu haben, der einfach zu klein ist, um etwas anderes damit anzufangen ....



Rezept für zwei Personen

300g Schwertfisch, fein gehackt
10 schwarze Oliven, entkernt und ebenfalls fein gehackt
2 EL Kapern

4-6 Tomaten, geviertelt

1 Handvoll Pinienkerne

250g Bucatini

Salz
Pfeffer (am besten passt Langer Pfeffer)
Olivenöl

Zubereitung
Den gehackten Schwertfisch mit den Oliven und Kapern vermischen und kräftig mit Salz & Pfeffer würzen. Bei uns hatte die Masse dann bereits eine Konsistenz, die es erlaubte, hieraus golfballgroße Bällchen zu formen. Wenn die Masse zu lose ist, dann würde ich ein Ei und etwas Semmelbrösel hinzugeben. 

In einer großen Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die Bällchen von allen Seiten anbraten. Herausnehmen. 

In einer anderen Pfanne ohne Fett die Pinienkerne anrösten.

In der Zwischenzeit das Nudelwasser aufsetzen und die Nudeln kochen. 

Nun die Tomatenviertel mit etwas Öl in die Pfanne geben, salzen und 4-5 anschwitzen, so dass sie weich werden. Die Schwertfischbällchen hinzugeben und in der Tomatensauce ziehen lassen. 

Die fertige Pasta tropfnass zur Sauce geben, vorsichtig umrühren, eventuell noch etwas Kochwasser hinzugeben. Auf Tellern verteilen, mit den Pinienkernen bestreuen und servieren. 


Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Mittwoch, 2. Juli 2014

Octopus-Carpaccio


Heute gibt es Kunst, anstatt etwas zu Essen. Je länger ich dieses Photo betrachte, um so mehr regt sich der Wunsch, es auf 2x2 Meter aufzupusten und an die Wand zu hängen. 

Natürlich so, dass der Clubchef es jederzeit im Blick hat. Denn es ist der Clubchef, der dieses Tier so liebt - vor allen Dingen gegart und zubereitet. 

Wir haben uns - mal wieder beflügelt von vorigen Gelingerfahrungen - an eine Octopus-Sülze gewagt. Der Grundgedanke war, den Octopus zu garen, ihn dann schön in sich einzuwickeln und in seinem eigenen Gelee erkalten zu lassen, so dass man dann diese Octopus-Rolle wie ein Carpaccio hauchdünn aufschneiden kann. 

Das war nicht nur der Grundgedanke, sondern auch der Plan, den wir umgesetzt haben. Einzige Ergänzung: Vor dem Aufschneiden gehört die Octopus-Rolle in das Tiefkühlfach, um kurz anzufrieren, denn so kann man sie besser aufschneiden. Kleiner Reminder für mich: Und dann nicht im Tiefkühlfach lassen, denn dann gibt es Octopus-Eiswürfel, die nach nichts mehr schmecken ...

Rezept für Octopus-Carpaccio

1 Octopus, der bereits einmal tiefgekühlt war
1 halbierte Zitrone
1 Zwiebel
1 Möhre
1 Stange Stangensellerie
3 Lorbeerblätter
3 schwarze Pfefferkörner
1 Glas Weißwein
3-4 Korken

Salz
Pfeffer
Olivenöl

Zubereitung
Die Zubereitung ist denkbar einfach: Alles zusammen in einen großen Topf geben und mit kaltem Wasser bedecken. Zum Kochen bringen, die Hitze reduzieren und 15 Minuten ganz sanf köcheln lassen. 

Etwas abkühlen lassen, den noch warmen Octopus aus dem Wasser nehmen, abtropfen lassen und fest in sich zusammenstecken und in Frischhaltefolie einrollen. In ein sauberes Küchentuch wickeln, abkühlen lassen und ins Tiefkühlfach legen. 

Wenn der Octopus hart ist, aus Küchentuch und Frischhaltefolie wickeln und in dünne Scheiben schneiden. 

Auf Tellern anrichten, etwas Raumtemperatur annehmen lassen, salzen und pfeffern und mit Olivenöl beträufeln. 

Zu dieser ganz puren Variante passt natürlich ein schöner Salat, frisches Brot und ein kühler Weißwein!



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Rezept nach Giorgio Locatelli "Made in Italy. Das Kochbuch", Christian Verlag





Dienstag, 1. Juli 2014

Sommer-Caponata

Auf Sizilien isst man nicht nur herrlich Fisch und Pasta, sondern auch Gemüse in besonderer Vielfalt, Güte und Zubereitung. Natürlich sieht man gerade im Frühling - und zu der Jahreszeit haben wir die Insel in diesem Jahr bereist - welch üppige Fruchbarkeit das Land bereit hält. Dieses wird (leider) zum Teil auch in hohem Maße großindustriell ausgenutzt, die viele Hektar bedeckenden Gewächshäuser der Edeka´s & Co. verschandeln weite Landstriche im Süden. Natürlich ist das nur die eine Seite, spätestens wenn ich im November im heimischen Supermarkt stehe, freue ich mich über gutes Gemüse aus dem Süden Europas.

Doch viel schöner sind die Ecken - von denen es zum Glück noch reichlich gibt - der Insel, auf der Gemüseanbau auf althergebrachte, traditionelle Art und Weise betrieben wird und es nicht in erster Linie um Schnelligkeit und Masse, sondern um Güte und Klasse geht. 


Besonders entzückt haben mich in diesem Frühjahr die Artischockenfelder, die ich so noch nicht gesehen habe!


Kein Wunder, dass für die Sizilianer Gemüse nicht nur Beilage ist, sondern in vielen Gerichten die Hauptrolle spielt. Ein ganz besonders charakteristisches Rezept ist die Caponata, für die verschiedene Gemüse getrennt voneinander zubereitet werden und dann in einer süßsauren Marinade zusammenkommen.

Für die Caponata werden die Gemüse genommen, die gerade Saison haben. Abgrundet wird eine Caponata mit Pinienkernen und Sultaninen - ebenfalls Klassiker der sizilianischen Küche. 

Da die Gemüse getrennt voneinander zubereitet werden müssen, sollte man für die Zubereitung etwas Zeit einplanen. Dafür kann man eine Caponata auch hervorragend auf Vorrat vorbereiten, denn ganz ehrlich: Je länger sie zieht, um so besser wird sie!



Rezept für vier Personen

1 große Aubergine in Würfeln
100g schwarze Oliven, entkernt
50g Pinienkerne, geröstet und gehackt
1 Zwiebel in Würfeln
2 Stangen Sellerie in Würfeln
1 EL Tomaten-Passata
1 EL Zucker
5 EL Rotweinessig
1/2 Fenchelknolle in Würfel
1 Zucchini in Würfeln
3 große Tomaten in Würfeln
1 Bund Basilikum
50g Sultaninen
Salz
Pfeffer
Olivenöl
Pflanzenöl

Zubereitung
Achtung: Wir kochen klassisch italienisch. Das heißt, dass sämtliche Würfel annähernd gleich groß sein sollten. 

Die Auberginenwürfel müssen zunächst einmal mit Salz bestreut und in einem Sieb ca. 2 Stunden entwässert werden. Danach drückt man sie behutsam aus. 

Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel- und Selleriewürfel zusammen mit den Oliven vorsichtig anschwitzen und die Tomaten-Passata einrühren. Zucker und Essig miteinander verühren, hinzugießen und einmal aufkochen lassen. Vom Herd nehmen und in eine große Schüssel geben. 

In einen Topf mit hohen Rand reichlich Pflanzenöl einfüllen (ca. 4 cm hoch) und erhitzen. Wenn sich an einem Holzlöffel kleine Bläschen bilden, ist das Fett heiß genug, um die Fenchelwürfel hineinzugeben und 1-2 Minuten zu frittieren, bis er weich und goldgelb ist. Mit einer Schaumkelle herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Den Vorgang dann mit den Auberginenwürfeln und abschließend den Zucchiniwürfeln wiederholen.

Das gesamte frittierte Gemüse dann mit den Tomatenwürfeln in die Schüssel mit der Zwiebel-Sellerie-Mischung geben. Die gezupften Basilikumblätter gemeinsam mit den Sulaninen, den Pinienkernen und etwas 100ml Olivenöl ebenfalls in die Schüssel geben. Behutsam durchmischen, mit einer Frischhaltefolie abdecken und mindestens zwei Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen. 

Wir haben dazu frisches Fladenbrot gemacht, in das wir die Caponata gefüllt haben. Selbstverständlich kann man die Caponata auch als Beilage zu Fisch oder Fleisch essen. 


Lasst es Euch schmecken, 
Euer clubzimmer! 

Rezept nach Giorgio Locatelli "Sizilien. Das Kochbuch", Christian Verlag