Sonntag, 22. Dezember 2013

In dieser Woche ...

.... bleibt die Küche kalt. Und in der nächsten Woche auch.
Wie Ihr vielleicht bemerkt habt, ist das clubzimmer zu 100% weihnachtsfrei - keine Kekse, kein Gänsebraten, keine Festtagsmenüs. 

Weihnachten heißt für uns vielmehr: Sonne, Strand & Meer.
Fremde Kulturen, andere Küchen, durch den Tag trudeln, Zeit verplempern. 
So werden wir es auch in diesem Jahr wieder halten.
Und dann im Januar wieder am Herd stehen und mit neuer Energie, frischen Ideen und ganz viel Spaß weiter die clubzimmer-Küche betreiben.

Euch vielen Dank, dass Ihr immer mal wieder vorbeischaut, genießt die Weihnachtszeit - auf welche Art und wo auch immer - und
kommt fröhlich in ein sicherlich
großartiges 2014!

Alles Liebe,
Euer clubzimmer!

Samstag, 21. Dezember 2013

Augenblick




°°^° Coming soon °^°°

Freitag, 20. Dezember 2013

Pizza mit Steinpilz

Neben der ganz klassischen Pasta-Variante, frische Steinpilze zu verarbeiten, hat das clubzimmer seit diesem Jahre ein weiteres Lieblings-Steinpilz-Rezept. Pizza!


Jetzt könnte aufmerksame Leser auf den Verdacht kommen, dass dieses schlicht und einfach dem Umstand geschuldet ist, dass wir gerne Pizza essen. Das stimmt schon, aber es ist tatsächlich so, dass es einem Steinpilz sehr gut bekommt, auf einer Pizza in den Ofen geschoben zu werden.


Der Pilz entfaltet dabei sein ganzes Aroma, was man bei der Wahl des Käses und eventueller begleitender Zutaten bedenken sollte. Wir haben die Pizza auch mit Ricotta Salata und roter Zwiebel ausprobiert, sind aber immer wieder zu dieser sehr puren Variante zurückgekehrt - eben Steinpilz (fast) pur!




Rezept für zwei Pizzen


Pizzateig nach dem bewährten Rezept
1 großen Steinpilz
1 große Handvoll geriebenen Parmesan
1 Mozzarella
Salz
Pfeffer 
Olivenöl


Zubereitung
Den Backofen auf 260°C (Umluft) vorheizen. Den Pizzateig wie hier beschrieben vorbereiten und ausrollen. 

Den Steinpilz in dünne Scheiben schneiden.


Den Parmesan und den Mozzarella auf die Pizzen verteilen, die Steinpilzscheiben ebenso. Salzen, pfeffern, einige Spritzer Olivenöl drüber geben und für 10-11 Minuten in den Ofen geben.



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Bill Granger, "Lust zu kochen?" - mit ihm immer!

Könnt Ihr diesem Lächeln widerstehen? Wohl kaum. Sollte Ihr auch nicht. Denn dann würde Euch ein Kochbuch entgehen, das richtig Freude bereitet und ein großes Potpourri an Rezepten bereit hält.



Bill Granger ist so etwas wie Australiens Jamie Oliver oder Tim Mälzer, weil er ebenfalls für eine einfache, aber vielseitige Küche steht und seine Passion in Kochshows und -büchern vermittelt. In Deutschland ist er einem breiterem Publikum seit seinem wunderschönen "Easy Asia", das im letzten Jahr die Welle durch die Blogger-Welt machte, bekannt. "Lust auf Kochen" ist bereits 2010 erschienen, das heißt es ist ein Vorgänger von "Easy Asia".

Er ist kein geborener Koch, seine Leidenschaft galt zunächst der Kunst, bis er  Anfang der 90er Jahre seine Liebe zum Kochen entdeckte. Da er auch ein Mann der Tat ist, eröffnete er auch im Handumdrehen sein erstes Restaurant in Sydney, dem weitere in Australien, Japan und UK folgten. 

Diese schöpferische Kraft und hemdsärmelige Haltung macht für mich auch den Charme seiner Kochbücher aus. Da wird nicht ausschweifend herum philosophiert oder gar missioniert, das Kochen bleibt Handwerk und ist kein Zauberwerk, die Zubereitung bewegt sich in der Regel im machbaren, alltäglichen Rahmen. 

Ebenso wie in "Easy Asia" begleitet auch in diesem Buch jedes Rezept ein kurzer Kommentar oder Hinweis. Das verleiht ihm eine angenehme, persönliche Note, die niemals aufdringlich ist oder etwas mit Selbstbeweihräucherung zu tun hat.

Zwischenfazit Tonalität: Sehr angenehm

Jetzt bin ich schon gleich ins Inhaltliche gerutscht, obwohl es doch die Optik ist, die einen ersten Eindruck vermittelt und über die ich eigentlich zuerst berichten wollte. Doch eben diese Optik zieht mich sogleich ins Buch, denn die Gestaltung ist sehr klar - jedem Rezept ist eine Seite Platz gegeben - und fröhlich farbig, ohne schreiend bunt zu sein. Kleines Gemäkel, das aber auch meiner zunehmenden Altersblindheit zuzuschreiben ist: Manchmal ist mir der Text zu hell gesetzt, das kann ich schlecht lesen. 

Die Photos von John Kernick sind großartig. (Fast) jedes Rezept hat ein Photo, in dem es einfach, aber wirkungsvoll in Szene gesetzt wird und man nur mühsam den Reflex unterdrücken kann, sogleich mit dem Nachkochen zu beginnen. Die angenehm unprätentiöse Art von Bill Granger zeigt sich auch darin, dass es bis auf das Titelbild kaum mehr Photos von ihm im Kochbuch zu finden sind. 

Zwischenfazit Look & Feel: Mitreißend

"Lust zu kochen" unterteilt sich in die Kapitel "Frühstückshits", "Mittagssnacks", "Kuchen, Kekse & Co.", "Familienzeit", "After Work Favoriten", "Low Budget Küche", "Zum Einfrieren", "Kochen für Freunde" und "Süße Träume". Wirklich eingängig und trennscharf finde ich diese Einteilung nicht. Die Zuordnung der Rezepte erscheint mir dementsprechend willkürlich. Immerhin gibt es ein anständiges Register, so dass man auf diesem Weg Orientierung findet. Leider gibt es kein Lesebändchen und auch keinen Umschlag, den man als Lesezeichen nutzen könnte. 

Zwischenfazit Struktur & Ordnung: Sagen wir mal kreativ

Die insgesamt 128 Rezepte stellen einen bunten Querschnitt durch die asiatische, europäische, australische und südamerikanische Küche dar. Es finden sich ganz einfache Anleitungen zu Klassikern wie Kartoffelpüree ebenso wie kreative Fusion Gerichte wie Thunfisch mit marokkanischem Relish. 
Viele Rezepte haben einen besonderen Twist, der in besonderen Gewürzen oder Zubereitungsmethoden besteht. Allein gemein ist, dass sie lecker schmackig klingen (und aussehen) und die Geschmacksnerven in genau richtigem Maß ansprechen. 

Und da es eben ein Kochbuch von Bill Granger ist, sind die Anweisungen präzise, die Zubereitung erfordern keine ausgewiesenen Kochkünste, sondern eben Spaß am Umgang mit Lebensmitteln und Gewürzen, die Zutatenlisten sind übersichtlich.

Hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten: Der Fleischesser ebenso wie der Vegatarier, der süße Zahn oder der Liebhaber würziger asiatischer Leckereien. 

Zwischenfazit Rezepte: Inspirierend

Ergo: Ein Kochbuch für die Menschen, die gerne kochen und schwelgen, dabei anspruchsvoll in punkto Geschmack und Abwechslung sind, aber keine Wert auf Showküche legen. Eines der Lieblinge im clubzimmer!

Bereits nachgekocht

Misofisch mit Frühlingszwiebeln und Sesam
So einfach und schnell und geschmacklich wirklich eine Offenbarung - guten Fisch vorausgesetzt. Funktioniert übrigens auch auf dem Grill!

Süßes Chili-Relish
Der erste Versuch des clubzimmers, ein Relish zu machen und dank dieser Anleitung hat es auch geklappt, bingo, Prinzip verstanden!


Röstbrot mit Avocado, Garnele & Fenchel
Ihr wisst, einer guten Stulle kann ich kaum widerstehen und diese hier ist köstlich! Auf die Kombination wäre ich im Leben nicht selbst gekommen, deshalb: Danke Bill!

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Linse mit Spätzle

... so schallt es nämlich, wenn ein Schwabe nach einer seiner Leib- und Magenspeisen verlangt. 

Zum nachhaltigen Wohlbefinden eines Schwaben - selbst wenn er schon lange im selbstgewählten, norddeutschen Asyl lebt - ist es nämlich unumgänglich, regelmäßig mit "Linse mit Spätzle" versorgt zu werden. Unter anderem. Neben den Käsespätzle und dem geriebenen Kartoffelsalat. Und Gaisburger Marsch und gerne auch mal Bubespitzle mit Sauerkraut. Dann ist der Schwabe rundherum zufrieden und so soll es schließlich sein!

Allerdings müssen es die "richtigen" Linse sein. "Unrichtige" Linsen, die vielleicht moderner, weil ausgewogener im Geschmack und leichter in punkto Kaloriengehalt daher kommen, werden zwar pflichtschuldigst probiert, aber dann knurrend und bestimmt abgelehnt.

Deshalb werden heute wieder die richtigen "Linse mit Spätzle" gekocht. Sozusagen Linsen mit Spätzle 1.0, die Urversion nach alter familärer Überlieferung. 

Ganz wichtig für den richtigen Wohlgeschmack ist es, den Linsen viel Zeit miteinander zu geben. Das bedeutet, dass sie im clubzimmer bereits am Vortag angesetzt werden, um so gut durchzuziehen und zu einer homogenen Sauce verschmelzen zu können. Zum Essen am nächsten Tag müssen sie lediglich noch einmal aufgewärmt und dann mit der Einbrenne noch mal aufgekocht werden. Dann haben sie die richtige Wohligkeit und der clubchef ist zufrieden!


Rezept für zwei Personen 

250g Tellerlinsen
1 kleine, fein gehackte Zwiebel
1 mittelgroße Möhre in kleinen Würfeln
1 Stange Staudensellerie in kleinen Würfeln
Sonnenblumenöl
Rotweinessig
1 l warme Gemüsebrühe
2 Lorbeerblätter

4 EL Butter
1 EL Mehl

Salz
Pfeffer
1 EL mittelscharfen Dijon-Senf

Spätzle nach diesem Rezept, diesmal handgeschabt
Butter

Zubereitung
Am Vortag die Linsen aufsetzen. Hierfür etwas Sonnenblumenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel glasig anschwitzen. Die Möhrenwürfel hinzugeben und 2-3 Minuten ebenfalls anschwitzen, dann kommen die Selleriewürfel und werden auch 2-3 Minuten mit angeschwitzt. Ist das Gemüse angeschwitzt, schüttet man die Tellerlinsen hinzu und rührt sie um, so dass sie gut mit Öl überzogen sind. 
Mit ordentlich Rotweinessig ablöschen (bei uns sind das bestimmt 8 EL), die Lorbeerblätter hinzugeben und mit einer Kelle Gemüsebrühe auffüllen. Über eine Stunde leise ohne Deckel vor sich hinköcheln lassen, dabei immer wieder Gemüsebrühe hinzugeben. Nach einer Stunde sollten die Linsen die Konsistenz einer Sauce haben, also nicht mehr in der Brühe schwimmen, aber auch nicht trocken sein. Nun den Topf bis zum nächsten Tag zugedeckt beiseite stellen.

Die Linsen am nächsten Tag wieder aufstellen und für 10 Minuten gut durchkochen lassen, eventuell noch etwas Flüssigkeit nachfüllen - das kann auch Wasser sein - wenn sie zu trocken geworden sind. 

Den Spätzlesteig vorbereiten und einen großen Topf mit Wasser aufsetzen. Der Spätzlesteig darf, wenn man ihn schaben möchte, nicht zu flüssig sein, da er sonst vom Spätzlesbrett fließt und es eine große Sauerei, aber weniger gute Spätzle gibt.

Die Einbrenne vorbereiten, in dem man in einem kleinen Topf die Butter bei schwacher Hitze schmilzt und dann das Mehl hinzugibt. Das Mehl mit einem Schneebesen in die Butter rühren und diese Flüssigkeit (wenn es zu trocken ist, noch etwas Butter hinzugeben) unter Rühren bräunen. Wenn die Einbrenne eine dunkelbraune Farbe angenommen hat, wird sie zu den Linsen gegossen und gleich eingerührt. 

Die Linsen nun mit Senf, Essig, Salz und Pfeffer abschmecken, abstellen und abdecken.

Wenn das Wasser für die Spätzle kocht, wird es großzügig gesalzen und das Spätzlesbrett mit kaltem Wasser gut durchfeuchtet. Mit einem großen Löffel eine Portion Teig auf das nasse Brett geben und rasch mit einem Spätzlesschaber in Streifen in das kochende Wasser schaben. Aufkochen lassen, die Spätzle herausnehmen, in kaltem Wasser abschrecken und gut abgetropft auf einen großen Teller lagern. Wenn alle Spätzle geschabt sind, in einer großen Pfanne etwas Butter zerlassen und die Spätzle darin schwenken. 

Auf Teller verteilen und mit den "richtigen" Linse bedecken.

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Dienstag, 17. Dezember 2013

Kichererbsensuppe mit Fenchel & Lauch


Zu den kulinarischen Entdeckungen des clubzimmers in den letzten Monaten gehören sicherlich die Kichererbsen. Irgendwie haben wir uns an die kleinen Dinger nie herangetraut, es fehlten auch schlichtweg die Ideen, was man damit den Leckeres anstellen könnte.

Doch wie es immer so ist: Ist der Damm erst mal gebrochen, dann fallen einem plötzlich ganz viele leckere Rezepte ins Auge, für die man Kichererbsen braucht.

So eben auch für diese Suppe. Sie ist herrlich unkompliziert in der Vorbereitung, sehr schnell fertig und schmeckt dank der Kombination von Kichererbsen, Lauch und Fenchel in einem positiven Sinne interessant. Gerade Lauch und Fenchel sind ja oft, wenn sie alleine auftauchen, recht laut im Geschmack, doch in dieser Suppe geben sie lediglich spezifische Geschmacksnoten hinzu, die sich zu einem harmonischen Ganzen fügen. 

Ganz sicher eine Suppe, die in den nächsten Monaten im clubzimmer des öfteren Körper & Geist erwärmen wird!


Rezept für vier Teller

1 Lauch in kleinen Würfeln
1 Fenchel in kleinen Würfeln
1 Schalotte, klein gehackt
1 Dose Kichererbsen, abgewaschen und abgetropft
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Chili-Pulver
1 Handvoll gehackte Petersilie

Zubereitung
In einem Topf mit etwas Olivenöl die Schalotte, den Lauch und den Fenchel anschwitzen, bis sie weich werden. Dabei mit Salz und Chili-Pulver würzen.

Die Kichererbsen und 1 Liter Wasser hinzugeben und fünf Minuten köcheln lassen.

1/3 des Inhalts herausnehmen, den Rest pürieren. Alles wieder zusammenschütten und abschmecken.

Zum Servieren etwas Petersilie und Chili-Pulver und ein paar Spritzer Olivenöl hinzu geben.

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!


Montag, 16. Dezember 2013

Pasta mit Trüffel

Nein, das ist kein kompliziertes Rezept. Wirklich kochen können muss man hierfür auch nicht. 

Aber es gehört auf die Speisekarte des clubzimmers. Denn für Pasta mit Trüffel lassen der Clubchef und ich so einiges - alles? - andere stehen. Ich werde nie vergessen, wie ich das erste Mal diese Pasta gegessen habe. Als Kind der ostwestfälischen Provinz mussten dafür über dreißig Jahre vergehen. Und dann saß ich da, im Kreise meiner vergnügten, immer hungrigen Clubzimmer-Familie und wurde plötzlich ganz stumm. Nie zuvor hat mir ein Essen einen derartigen Genuss verschafft. Ich fühlte mich wie berauscht, habe gebannt die Reaktion jeder einzelnen Geschmacksknospe registriert und jeden Bissen ausgekostet. Es war um mich geschehen, seitdem bin ich auf Trüffel-Droge.

Die Begeisterung für diesen wirklich ganz besonderen Genuss hat seitdem nie wieder abgenommen. Dementsprechend grantig werde ich dann auch, wenn ich mal wieder die Gelegenheit zum Trüffelrausch bekomme, der Trüffel sich aber als minderwertig entpuppt. 

Dieser Trüffel war ein Traum. In Ermangelung eines Trüffelhobels haben wir ihn mit der Gemüsereibe über die Pasta gegeben - so wurden die Scheiben recht dick, was uns aber in keinster Weise gestört hat. 


Rezept für zwei Personen

250g beste Pasta (im clubzimmer gab es Linguine von Faella - großartig!)
2 Handvoll frisch geriebener Parmesan
2 ordentliche Stücke Butter
ca. 18g gehobelter schwarzer Trüffel

Zubereitung
Die Pasta nach Packungsanweisung kochen, schön feucht in eine Schüssel schütten, den Parmesan, die Butter hinzugeben, rasch untermengen. Pasta auf zwei Teller verteilen, den Trüffel gerecht (!) verteilen. 

Genießt es, 
Euer clubzimmer!


Sonntag, 15. Dezember 2013

In dieser Woche ...

... lautet das Motto, dass es kein Motto gibt. 
Das clubzimmer kocht einfach querbeet, dabei stehen  absolute clubzimmer-Lieblinge auf dem Speiseplan, natürlich gibt es mal wieder eine Pizza und
auch ein Kochbuch stellen wir Euch vor. 
Also einmal quer durch die Auslage, einfach mal

Dit und Dat

Samstag, 14. Dezember 2013

Augenblick


°^°° Moon °°^°









Freitag, 13. Dezember 2013

Spätzle mit sauren Linsen


Nach den ganzen unglaublich köstlichen Rezepten aus "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul, die es in dieser Woche bereits im clubzimmer gab, möchte ich zum Abschluß dieser Nachkoch-Woche zu dem Rezept kommen, das am Anfang meiner Auseinandersetzung mit diesem Kochbuch stand.

Wie bereits geschildert, war ich zunächst gar nicht so begeistert, denn ich hatte genau dieses Rezept auf einem Blog gesehen und konnte mich gedanklich dem Jubel und dem Lob so gar nicht anschließen, denn ich fand die Zubereitung und die Zutaten ganz einfach merkwürdig. So ganz anders, als wir im clubzimmer Spätzle mit Linsen kochen und die sind schließlich immer herrlich. 
Na ja, die Begeisterung für das Buch hat mich dann doch ergriffen und natürlich mussten wir nach vielen positiven Erfahrung auch diese Spätzle mit Linsen nachkochen. 

Um es kurz zu machen: Mein Gefühl hat mich bei diesem Rezept nicht getrogen, es hat uns einfach nicht geschmeckt und wir haben es sogar tatsächlich nicht mal aufgegesssen - was sonst bei Spätzle mit Linsen nie, aber auch wirklich nie passiert. 

Woran es liegt? Für unseren Geschmack ist es zu süß abgeschmeckt, damit auch zu wenig sauer und es fehlt den Linsen an Wohligkeit. Wohligkeit? Ja, dieser Geschmack und das Gefühl das daher rührt, dass die Linsen eine gute Zeit miteinander verbringen, quasi zu einer eingeschworenen Gemeinschaft werden und die verschiedenen Geschmacksrichtungen in sich vereinen. Bei diesem Rezept war das nicht der Fall, die Linsen waren gar, aber eben keine super leckere, schmackige Sauce, sondern immer noch recht defininiert und flach im Geschmack.

Ganz sicherlich ist das auch eine Frage der persönlichen Vorliebe, deshalb stelle ich das Rezept auch hier vor, allerdings wird es gleich nächste Woche auch unsere Version von Spätzle mit Linsen zum Vergleich geben!

Rezept für zwei Personen
250g Tellerlinsen (das ist für zwei Personen sehr viel, reicht für zwei Mahlzeiten)
1 Bund Suppengrün, geputzt, geschält und fein gewürfelt (bis auf den Lauch)
1 fein gehackte Zwiebel
40g Butter
40g brauner Zucker
5g Mehl Typ 405
30g Tomatenmark
150ml trockener Rotwein
500ml Gemüsebrühe
1 unbehandelte Zitrone
1 fein gehackte Knoblauchzehe
1 TL getrockneter Majoran
1/2 TL getrocknetes Bohnenkraut
1 EL edelsüßes Paprikapulver
Salz
3 EL Rotweinessig

Spätzle nach diesem Rezept

Zubereitung
Die Linsen in 1,5 Liter ungesalzenem Wasser 20 Minuten kochen.
In der Zeit das Suppengrün-Gemüse und die Zwiebel in der Butter goldbraun anrösten, mit dem Zucker und dem Mehl bestreuen, das Tomatenmark unterrühren und so lange weiterschmoren, bis sich am Topfboden eine Sicht ansetzt. Dann mit Rotwein ablöschen und aufkochen, die Brühe hinzugeben und wieder aufkochen lassen.

Die gegarten Linsen durch ein Sieb schütten, abtropfen und zu der Brühe geben. Mit 1 EL Zitronenabrieb, dem Knoblauch, dem Paprikapulver, dem Majoran und dem Bohnenkraut würzen und 5 Minuten offen kochen lassen.

Den Lauch aus dem Suppengemüse fein würfeln und zu den Linsen geben, weitere 5 Minuten offen kochen lassen.

Mit Salz würzen und mit Essig säuerlich abschmecken.

Die vorbereiteten Spätzle noch einmal in Butter schwenken und mit den Linsen servieren.

Wir hoffen, es schmeckt Euch,
Euer clubzimmer!

Rezept nach "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul, Brandstätter Verlag


Donnerstag, 12. Dezember 2013

Semmelknödel mit Steinpilzen





Diese Woche geht es wirklich Schlag auf Schlag, es folgt hiermit das nächste "Hach"-Rezept aus "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul. 

"Hach", weil diese Knödel mit dem Pilzragout unglaublich gut geschmeckt haben, so dass ich gar nicht aufhören wollte zu essen. Auch hier war es der besonders tiefe, harmonische Geschmack des Pilzragouts, der ein Grundwohlgefühl vermittelt hat. Die Semmelknödel waren schön fluffig und haben sich bestens mit den Pilzen vertragen. Mir hat besonders gut gefallen, dass sie aus frischen Semmeln gemacht werden - irgendwie liegt mir bei aller Affinität zur Planerei diese Geschichte mit den altbackenen Brötchen nicht, die man sonst für Semmelknödel nimmt. Wahrscheinlich, weil unser Hund für altbackene Brötchen zuständig ist und natürlich jeden Griff in "seine" Brötchentüte höchst argwöhnisch beobachtet. 

Schön auch der kleine Frische-Säure-Kick durch die Saure Sahne - also Ihr merkt schon, abermals eine unbedingte Nachkochempfehlung!
 
Rezept für zwei Personen

Semmelknödel
250g frische Laugenbrötchen
1 kleine gehackte Zwiebel
20g Butter
75ml Milch
25ml Sahne
Pfeffer
1 Handvoll gehackte Petersilie
1 Prise getrockneter Majoran
1 Ei
Salz

Pilzragout
750g gemischte Pilze - bei uns waren es einfach nur Steinpilze
10g getrocknete Steinpilze
100ml Gemüsebrühe
100g saure Sahne
Salz
Pfeffer
1 kleine Stange Lauch, längs halbiert in kleinen Streifen
Sonnenblumenöl
1 Prise getrockneter Majoran
Butter


Zubereitung
Für die Knödel die Brötchen in feine Würfel schneiden. Die Zwiebel in einer Pfanne in schäumender Butter glasig dünsten, mit Milch und Sahne ablöschen, noch einmal aufkochen und mit Salz und Pfeffer würzen. Über die Brotwürfel gießen, mit einem Kochlöffel einmal verrühren und abkühlen lassen.
Dann die gehackte Petersilie und das Majoran mit dem Ei unter die Brotmasse rühren und mit den Händen gut durchkneten, vorsichtig mit Salz würzen.  Den Knödelteig nun 15 Minuten ruhen lassen.
In einem großen Topf Salzwasser aufkochen. Die Hände mit kaltem Wasser benetzen und aus dem Knödelteig 6 Knödel formen. Diese dann in das kochende Wasser geben, die Hitze reduzieren und im siedenden Wasser garen lassen.


Die Pilze putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die getrockneten Steinpilze klein schneiden, in der Brühe aufkochen und beiseite stellen.

Die Pilze in einer Pfanne in heißem Öl scharf anbraten bis sie Farbe bekommen. Dann den Majoran und den Lauch hinzugeben und weitere zwei Minuten braten.
Die Brühe und einen Stich Butter zum Pilzragout geben, aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer würzen. 

Die saure Sahne mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Pilze zu den Knödeln servieren und mit etwas saurer Sahne beträufeln.


Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!
Rezept nach "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul, Brandstätter Verlag

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Bubespitzle mit Sauerkraut

So eine Woche nachkochen mit "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul gibt mir auch die Gelegenheit, mich einiger meiner Lieblingsgerichte zu widmen. Dabei sind es genau genommen vor allen Dingen die Beilagen, die es mir angetan haben, ganz genau die Sättigungsbeilagen. Wahrscheinlich sind wieder meine ostwestfälischen Wurzeln daran Schuld, dass kein Knödel, keine Schupfnudel vor mir sicher ist. 

Schupfnudeln sind natürlich nichts Ostwestfälisches, aber eben vor allen Dingen aus Kartoffeln und hiermit schließt sich der Kreis. Das erste Mal "richtig", d.h. nicht aus dem Supermarkt, habe ich sie bei meiner schwäbischen Schwiegermutter gegessen und war sofort hin und weg. Allerdings heißen sie dort konsequent Bubespitzle, das hört sich doch viel charmanter an!

Im clubzimmer stehen sie allerdings bislang selten auf der Speisekarte, der Clubchef schätzt sie nicht annähernd so wie ich, deshalb habe ich mich sehr gefreut, dieses Rezept für Schupfnudeln mit Sauerkraut zu entdecken, denn mit Sauerkraut kann ich den Clubchef immer locken! 

Das Rezept hört sich ganz schlicht und einfach an, es ist dann aber doch ziemlich zeitaufwendig, das hatten wir glatt unterschätzt. Aber die Mühe lohnt sich, die Bubespitzle waren für meinen Geschmack genau richtig und das Sauerkraut hat ebenfalls richtig gut dazu geschmeckt. Die übrig gebliebenen Schupfnudeln - denn die angegebene Menge ist definitiv zu viel für zwei Personen, doch wie soll man 1 Ei teilen? - kann man übrigens wunderbar noch am nächsten Tag essen, dafür lässt man sie nach dem Garen abkühlen und bewahrt sie im Kühlschrank auf. Am nächsten Tag brät man sie wie beschrieben in einer Pfanne an, mit einem verklepperten Ei dazu ist das ein prima Mittag-/Abendessen!



Rezept für zwei Personen

Bubespitzle
1 kg mehlig kochende Kartoffeln
Salz
120g Mehl Typ 405
50g Spätzlesmehl oder Semola
20g Speisestärke
1 Ei
Butter

Sauerkraut
1 Zwiebel in dünnen Ringen
250g Sauerkraut
Kümmel
Sonnenblumenöl
1 EL Zucker
50 ml Weißwein
100 ml Apfelsaft
Salz

Etwas gehackte Petersilie

Zubereitung
Mit der Vorbereitung für die Bubespitzle solle man rechtzeitig beginnen, denn die Kartoffeln müssen erst mit Schale gekocht werden, dann lässt man sie etwas ausdampfen, pellt sie, drückt sie durch eine Kartoffelpresse (=Spätzlespresse) und lässt dann die Kartoffelmasse vollständig auskühlen. Das dauert!

Wenn die Masse kalt ist, mischt man das Mehl mit dem Spätzlesmehl/Semola und der Speisestärke und gibt es mit dem Ei zu der Kartoffelmasse. Leicht salzen und schnell zu einem glatten Teig verkneten. Dann aus dem Teig in jeweils haselnussgroße Portionen Bubespitzle rollen. Hierfür die Teigkügelchen  zwischen beiden Händen zu einer Schupfnudel rollen, die zu beiden Enden hin dünner werden. 

In der Zwischenzeit einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und salzen. Die Bubespitzle portionsweise in dem siedenden Wasser 2-3 Minuten garen, herausnehmen, gut abtropfen lassen und beiseite stellen.

Das Sauerkraut gemeinsam mit den Zwiebelringen mit Kümmel (Menge nach Geschmack) und etwas Öl solange schmoren, bis die Sauerkrautflüssigkeit verdampft ist. Weiter braten, bis das Kraut hellbraun ist, Zucker unterrühren und mit Weißwein ablöschen. Den Apfelsaft  hinzugeben und so lange weiterschmoren, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Mit Salz und Pfeffer würzen. 

In einer großen Pfanne einen ordentlichen Stich Butter zerlassen und die Bubespitzle von allen Seiten schön anbräunen. Mit dem Sauerkraut zusammen auf Tellern anrichten.

Lasst es Euch schmecken, 
Euer clubzimmer!

Rezept nach "Deutschland vegetarisch", Stevan Paul

Dienstag, 10. Dezember 2013

Legierte Steinpilzsuppe




Heute gibt es legierte Steinpilzsuppe. Ihr müsst Euch dazu einen etwas gezierten Tonfall ein leicht geschürztes Schnütchen vorstellen. Und ein lautes Kichern gleich im Anschluss. Nein, solche Rezepte sind meine Sache nicht. Ich bin doch eher für die Abteilung Hausmannskost zu haben und mit Schäumchen, Cremes und Schnüddeldü kann man mich eher vergraulen als verzücken. 


Und mit der Kochterminologie habe ich es eben auch nicht so, sonst hätte ich nicht beim Lesen dieses Rezeptes irritiert mit der Augenbraue gezuckt und mich gefragt, wie denn so ein Rezept in "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul gelangt. 

Aber wie das eben immer so ist, das Leben nimmt so manch überraschende Wendung und es begab sich, dass wir ganz unerwartet in den Genuss einer größeren Menge von Steinpilzen gekommen sind. Pasta mit Steinpilzen, Pizza mit Steinpilzen, Rührei mit Steinpilzen - alles schon so oft in diesem Jahr gegessen, wir brauchen eine Alternative. 

Und so schlug die Stunde der legierten Steinpilzsuppe. Legiert bedeutet übrigens nichts anderes als gebunden, so weit habe ich mich nun aufgeschlaut. Und wir machten uns ans Werk, saßen vor unserem Süppchen, probierten den ersten Löffel und wurden ganz still. Was für ein Genuss! Diese Suppe ist ein Traum. So tief, so ausgewogen, so reich im Geschmack! Ganz sicherlich schmeckt sie auch mit anderen Pilzen, deshalb möchte ich sie Euch nicht vorenthalten. Auch hierfür gibt es die ultimative Nachkochempfehlung - und bitte macht sie mit selbst gemachter Gemüsebrühe, das Rezept hierzu gibt es gleich dazu!

Rezept für vier Teller

Gemüsebrühe
2 Zwiebeln, ungeschält längs halbiert
1 Bund Suppengrün, geputzt in groben Stücken
2 Tomaten in großen Spalten
2 getrocknete Steinpilze
2 Lorbeerblätter
1 Knoblauchzehe
1/2 TL edelsüßes Paprikapulver
1 TL Senfsamen
1 TL Pfefferkörner
1/2 TL Salz

Legierte Steinpilzsuppe
120g fein gewürfelte Schalotten
1 klein gehackte Knoblauchzehe
40g Butter
10g getrocknete Steinpilze
100ml Weißwein
600ml Gemüsebrühe
200ml Sahne
200g Steinpilze in mundgerechten Stücken
2 EL Sonnenblumenöl
Salz
Pfeffer
2 Eigelb
50g saure Sahne
Majoran
1 Zweige Petersilie

Zubereitung
Die Gemüsebrühe solle man lange vorher ansetzen, denn sie muss komplett auskühlen, bevor man sie passieren sollte. Ich kochte meistens eine größere Menge, die ich dann in sterilisierte Flaschen fülle, so hält sie sich mehrere Wochen (meistens muss sie das gar nicht ..). Auch das Rezept für die Gemüsebrühe ist aus "Deutschland vegetarisch", allerdings lasse ich getrocknete Tomaten weg, weil ich den Geschmack nicht schätze und nehme auch keine Gemüsereste hinzu.

Nun zur Zubereitung der Gemüsebrühe: Die halbierten Zwiebeln mit der Schnittfläche nach unten in eine Pfanne setzen und sehr dunkel bräunen. Dann in einen großen Topf geben, gemeinsam mit dem Suppengemüse und den Tomaten. Die Steinpilze und alle Gewürze hinzugeben, mit 2l kaltem Wasser auffüllen und bei mittlerer Hitze langsam aufkochen lassen. Offen 15 Minuten leise simmern lassen, dann vom Herd nehmen und komplett auskühlen lassen. Die kalte Brühe dann durch ein Sieb gießen und so das Gemüse entfernen. Wenn man die Gemüsebrühe nicht direkt verwenden, sondern aufbewahren möchte, sollte man sie noch einmal aufkochen und heiß in die Flaschen füllen. Diese dann kurz auf den Kopf stellen - nachdem man den Deckel gut zugedreht hat!

Und nun zur Steinpilzsuppe: Die Schalotten und den Knoblauch in schaumiger Butter glasig dünsten. Die getrockneten Steinpilze hinzugeben und mit dem Weißwein ablöschen. Kurz aufkochen lassen und dann mit der Gemüsebrühe und 100ml Sahne auffüllen und 25 Minuten bei offenem Deckel kochen lassen.

In der Zwischenzeit die Steinpilze mit etwas Öl in einer Pfanne scharf anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Suppe pürieren. Eigelbe mit der sauren Sahne, einer Prise Majoran und den Petersilienblättern vermischen und ebenfalls pürieren. Diese Mischung mit einem Schneebesen unter die Suppe rühren, noch einmal erwärmen, aber nicht mehr kochen lassen. 

Die restliche Sahne steif schlagen und unter die Suppe heben, mit Salz und Pfeffer würzen. Gemeinsam mit den gebratenen Steinpilzen anrichten.



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!
 
Rezept aus: "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul, Brandstätter Verlag

Montag, 9. Dezember 2013

Kartoffelklösse mit Champignons in Dunkelbier-Rahmsosse





K.Ö.S.T.L.I.C.H.

Mehr gibt es zu diesem Rezept eigentlich nicht zu sagen. Die Sauce ist ein Gedicht, selbst ich als Wenig-Saucen-Esserin konnte gar nicht genug bekommen - von den Kartoffelklössen sowieso nicht.

Es war mein erster Versuch mit selbstgemachten Kartoffelklössen und es hat tatsächlich geklappt und noch besser: Sie haben auch dem clubchef geschmeckt, der sonst um Kartoffelklösse wirklich einen großen Bogen macht, so dass ich mir berechtigte Hoffnungen machen kann, dieses Rezept in das clubzimmer-Repertoire aufnehmen zu können.

Eine unbedingte Nachkoch-Empfehlung!

Rezept für zwei Personen

Kartoffelklösse
1 kg mehlig kochender Kartoffeln
80g Mehl Typ 405
20g Speisestärke
1 Ei
Salz

Sauce
400g geviertelte Champignons
1 kleine Zwiebel in Spalten
250ml Dunkelbier
200ml Sahne
Sonnenblumenöl
Salz
Pfeffer
Schnittlauch in Röllchen 

Zubereitung
Die Kartoffeln mit Schale in Salzwasser kochen, etwas ausdampfen lassen und noch warm pellen. Zweimal durch die Kartoffelpresse (=Spätzlepresse) drücken und handwarm abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit einen großen Topf mit Wasser aufsetzen, salzen.

Das Mehl und die Speisestärke mischen und über die handwarme Kartoffelmasse sieben. Leicht salzen, das Ei hinzugeben und mit einem Kochlöffel zügig zu einem glatten Teig verrühren. Dann auch gleich aus der Masse Klöße formen, hierfür die Hände mit kalten Wasser befeuchten und ca. 12 Klöße formen. Die Klöße in das kochende Salzwasser geben, die Hitze reduzieren und ca. 15 Minuten in siedendem Wasser garen. Dann herausnehmen, gut abtropfen lassen und gemeinsam mit der Sauce servieren.

Für die Sauce in einer großen Pfanne etwas Öl stark erhitzen, die Champignons und die Zwiebelspalten hinzugeben und goldbraun braten. Mit Dunkelbier ablöschen und einige Mintuten einkochen lassen. Mit Sahne auffüllen und noch einmal 1-2 Minuten einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen, das Schnittlauch einrühren.

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Rezept aus "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul, Brandstätter Verlag



Sonntag, 8. Dezember 2013

In dieser Woche ...

... wird im clubzimmer eifrig nachgekocht. Und zwar aus "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul. Eine Woche lang schwelgen wir in herbstlichen/winterlichen Rezepten aus der deutschen Heimat, es wird ganz viele Kartoffeln und Pilze geben, es wird geknödelt und geschupfnudelt, in den höchsten und allerhöchsten Tönen geschwärmt und einmal von einer Enttäuschung berichtet. 

Natürlich konnte auch ich mich nicht dem Hype um dieses Kochbuch entziehen. Obwohl ich zugebener Weise zunächst etwas verhalten war. Momentan werden so viele vegetarische bzw. vegane Säue durch´s Dorf getrieben (kicher), dass ich schon gar nicht mehr mitmachen mag. Aber das ist natürlich Blödsinn, vor allen Dingen, wenn man ein vegetarisches Blog schreibt! 

Meine anfängliche Zurückhaltung lag auch darin begründet, dass ich das erste Rezept, das ich aus diesem Kochbuch in der Blogger-Welt entdeckt habe, nicht so überzeugend fand. Dazu am Ende dieser Woche mehr.

Irgendwann hat es mich dann doch gepackt und "Deutschland vegetarisch" lag auf dem Küchenblock vom clubzimmer. Eine Stunde später war es gespickt mit kleinen Notizzetteln als Erinnerungen zum Nachkochen. 

Denn dieses Kochbuch ist tatsächlich grandios. Weshalb genau, könnt Ihr in den zahlreichen Rezensionen nachlesen, ich möchte das gar nicht alles wiederholen. Neben der Vielfalt der Rezepte, der ansprechenden Aufmachung, der schönen Gliederung in Jahreszeiten und dem sympathischen Subtext zu den Gerichten sind es einfach die Rezepte selbst, die dieses Kochbuch zu einem wahren Meisterwerk machen. Ich glaube, selbst eingefleischte Fleischesser (das letzte kicher, versprochen!) werden selbst bei längerem Nachkochen nicht auf den Gedanken kommen, dass ihnen etwas fehlt. Das I-Tüpfelchen ist für mich die Sorgfalt der Rezepterklärungen, die in ihrer Detailtreue an Marcella Hazan heranreicht. 

Ergo: Für mich ein Kochbuch, das ich nicht mehr hergebe. Ich freue mich jetzt schon auf den Frühjahr und den Sommer, um endlich diese Rezepte nachkochen zu können!

"Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul und Katharina Seiser, Brandstätter Verlag

Samstag, 7. Dezember 2013

Augenblick







°^^° Brrr but beautiful °^^^°















Freitag, 6. Dezember 2013

Sandwich Tuna melt

Dass ich eine Leidenschaft für leckere Stullen hege, ist ja hier im clubzimmer schon lange kein Geheimnis mehr. Deshalb ist es wohl selbstverständlich, dass auch unsere Bistro-Woche mit einem Stullen-Rezept endet, das natürlich Bistro tauglich als Sandwich daher kommt. 

Die Grundidee hierzu stammt aus "Junk Food" von Liselotte Forslin, allerdings habe ich das Rezept etwas umgewandelt, weil mir der Gedanke nicht gefiel, einen mayonnaisigen Belag im Backofen zu überbacken.Und für den kleinen Frischekick - und das gute Gewissen - gab es etwas marinierte Tomatenwürfel nach dem Überbacken als Topping hinzu. 

Eine wirklich leckere Sandwich-Variante, die Vieles mit einer Stulle vereint: Etwas Warmes, etwas Knackiges, etwas Käsiges, etwas Frisches. Wird es garantiert wieder geben!




Rezept für vier Sandwiches


4 Scheiben Bauernbrot 

1 Dose Thunfisch in Öl
1 gehackte Schalotte
100g Frischkäse
1 EL saure Sahne
1TL Weißweinessig
Tabasco
Chiliflocken
Salz
Pfeffer

2 Handvoll geriebenen Bergkäse

2 Tomaten, entkernt und in kleine Würfel geschnitten
1 EL Rotweinessig
Pfeffer
Salz
1 EL gehackte Petersilie


Zubereitung
Den Ofen auf 225° C (Umluft) vorheizen und die Brotscheiben leicht rösten.


Den abgetropften Thunfisch in einer Schüssel mit der Zwiebel, dem Frischkäse, der sauren Sahne und dem Essig vermischen und mit Tabasco, Chili, Salz und Pfeffer abschmecken. Auf die gerösteten Brotscheiben verteilen und mit Käse bestreuen. Für ca. 10 Minuten im Ofen überbacken.


In der Zwischenzeit die Tomatenwürfel mit dem Essig und Salz und Pfeffer marinieren und der Petersilie hinzugeben. Wenn die Käse auf dem Sandwich geschmolzen ist, die Sandwiches herausnehmen, die marinierten Tomatenwürfel darauf verteilen und servieren.



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Liselotte Forslin, "Junk Food" - ein Süchtigmacher!

Ja, ich gestehe: Ich LIEBE Junk Food. Aber nur, wenn es gut und mit Liebe gemacht ist.


Und das habe ich mit Liselotte Forslin, der Autorin dieses Kochbuchs gemein. Ihre Idee ist es, Junk Food richtig zu machen. Richtig heißt, selbstgemacht aus den besten Zutaten. Also keine fertigen Würzsaucen, keine abgepackten Burger-Brötchen aus dem Supermarkt, nein, alles handgeklöppelt. Damit ist dieses Junk Food auch alles andere als Fast Food, darüber muss man sich auch im Klaren sein!

Liselotte Forslin ist Rezeptentwicklerin und Food-Journalistin. Diese Kompetenzen merkt man ihrem Buch an, denn es ist mit leichter Feder geschrieben und die Rezepte sind präzise und knapp erklärt. Zu jedem Kapitel gibt es ein paar einleitende Worte, auch jedes Rezept wird von einem kurzen, manchmal persönlichen Gedanken begleitet. Alles sehr sympathisch und nahbar.

Zwischenfazit Tonalität: Absolut ansprechend

In den einzelnen Kapiteln konzentriert sie sich jeweils auf eine Art von Junk Food: Hamburger, Texmex, Pizza, Sandwich, Wurst, Kebab und Falafel, Frittiertes, Salat, Süsses und noch ein letztes Kapitel mit Zutaten, in dem man Rezepte für Dressings und Saucen bekommt. Da bleibt kein Wunsch offen, neben den absoluten Klassikern finden sich immer auch solche Varianten, die man nicht so im Kopf hat, wenn man über Junk Food nachdenkt.
Auch Vegetarier kommen hier auf ihre Kosten und können in Junk Food schwelgen.  
Die Rezepte sind allesamt problemlos nachkochbar, auch der Einkauf der jeweiligen Zutaten müsste für jeden machbar sein.

Insgesamt sind es 50 Rezepte, die in dem Register ganz schnörkellos in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet sind.

Zwischenfazit Rezepte: Toll

Das Kochbuch liegt schön in der Hand, weil es kein Hochglanzumschlag ist. Die Food- und Moodfotos vermitteln leckerste Junk Food Stimmung und sind dabei sehr hochwertig und eigenständig, was bei diesem Thema nicht selbstverständlich ist. Es ist also auch ein Buch, das man gerne anschaut! 
Es hat kein Lesebändchen, was aber aufgrund des geringen Umfang des Buches und der Möglichkeit, den Umschlag als Lesezeichen zu nutzen, nicht schlimm ist.

Zwischenfazit Look & Feel: Schön

Junk Food ist für mich genau das Buch, das ich mir zu diesem Thema gewünscht habe. Es hat einen festen Stammplatz in der ersten Reihe!

Bereits nachgekocht

Chocolate Chip Cookies
Ja, wirklich. Treue clubzimmer-Leser wissen, dass es hier nie etwas Süßes gibt. Doch diese Cookies haben mich wirklich angelacht und ich habe sie das erste Mal gemacht, als das clubzimmer Gäste mit Kindern bekam. Die Cookies sind total easy und total lecker! Das nächste Mal probiere ich die Marshmallows ...

Fish & Chips
Klar, der Klassiker schlechthin. Und so richtig schön heiß & fettig. Hier mit einer sehr leckeren Sauce Tartare dazu. Ganz hervorragend!


Mittwoch, 4. Dezember 2013

Fischsuppe




Ich muss mit einer Entschuldigung beginnen: Das Photo vermittelt nicht ansatzweise, wie lecker und fein diese Suppe ist und wird dem Rezept überhaupt, aber auch wirklich überhaupt nicht gerecht!

Es ist allerdings ein Rezept, das wirklich perfekt zu einer Bistroküche passt, denn diese Suppe ist tatsächlich schnell gemacht und befriedigt sowohl den kleinen Hunger zwischendurch als auch den großen Hunger auf viel Meer!

Rezept für zwei Personen
500 g Steinbeisserfilet in Stücken
1 Zwiebel, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Fenchel in kleinen Stücken
400 ml Fischfond + 400 ml Wasser
100 ml Pernod
100 ml Weißwein
Olivenöl

1 TL Dijon-Senf
1 Knoblauchzehe
1/2 TL Salz
1 EL Weißweinessig
100 ml Sonnenblumenöl
1 Ei, zimmerwarm,
Chili-Sauce
2 EL Semmelbrösel

Zubereitung
Die Zwiebel in etwas Olivenöl anschwitzen, den Knoblauch und den Fenchel hinzugeben und ebenfalls anschwitzen.
Mit Pernod und Weißwein ablöschen und den Fischfond und das Wasser hinzugeben. 30 Minuten leise bei offenem Deckel köcheln lassen. In den letzten fünf Minuten den Fisch hinzugeben.

In der Zwischenzeit die scharfe Mayonnaise vorbereiten. Hierfür den Senf, die Knoblauchzehe, das Salz, den Essig und das Ei in eine hohe Schüssel geben, kurz mit einem Pürierstab durchrühren. Dann das Öl hinzugießen und den Pürierstab langsam von unten nach oben ziehen. Schon bald wird aus der Flüssigkeit eine festere Emulsion, wenn sie noch zu flüssig ist, mehr Öl hinzugeben. Chili-Sauce (Menge nach Geschmack) und die Semmelbrösel hineinrühren.

Die Suppe auf Teller verteilen und mit der Mayonnaise und etwas Brot servieren.



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Dienstag, 3. Dezember 2013

Ceasar´s Salad á la clubzimmer




Auf einer Bistro-Speisekarte darf dieser Salat natürlich nicht fehlen. Ach was rede ich, manchmal scheint es mir, als dass auf jeder Speisekarte ein Ceasar Salad steht, egal in welchem Lokal man sich befindet und welches Land man bereist. Und Ceasar Salad ist auch tatsächlich ein Salat, der jedem zu schmecken scheint und auf den man selbst dann Appetit hat, wenn man eigentlich gar nichts essen möchte. 

Es ist aber auch verständlich. Der knackige Römer-Salat mit diesem beinah süchtig machenden Dressing, die unterschiedlichen Texturen von süffig bis hin zu knusprig, sogar verschiedene Temperaturen, wenn man ihn mit Hühnchen- oder frischen Thunfischstreifen zubereitet.

Bei uns gibt es ihn heute in der Sparbrötchen-Nummer: Mit Makrelenfilets aus der Dose, denn es ist ja schließlich auch nicht immer Sonntag!

Rezept für zwei Personen

1 Römersalat, gewaschen und gestückelt
2 Tomaten, geachtelt
1 Handvoll Parmesan-Splitter
1 Dose Makrelenfilets

2 Scheiben Toastbrot in kleinen Würfeln
Sonnenblumenöl
Butter
Salz

Dressing
1 Portion Majonnaise
Worcestershiresauce
4 Sardellenfilets
1 Knoblauchzehe

Zubereitung
In einer Pfanne etwas Öl und ein Stich Butter erhitzen und die Toastbrotwürfel goldgelb anrösten. Abschließend salzen.
Die Zutaten für das Dressing mit Hilfe eines Pürierstabes vermengen. 
Das Dressing in eine große Schüssel geben, den Römersalat drunterheben. 

Auf zwei Teller verteilen, die Tomaten, Parmesan-Splitter und die Makrelenfilets und die Croutons dazugeben. Nicht vergessen, noch das restliche Dressing aus der Schüssel (natürlich gerecht) über den Salat zu geben!



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Montag, 2. Dezember 2013

Tomatensuppe


Tomatensuppe ist ein klassisches Eigentlich-Rezept. Eigentlich ganz einfach, ein paar Tomaten mit etwas Brühe aufkochen, pürieren, würzen, fertig. Und dann kann es passieren, dass man enttäuscht vor seinem Teller sitzt und lustlos in einer faden Suppe herumrührt. Ist mir schon passiert, ehrlich!

Also, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Auf dieses Rezept bin ich vor vielen Jahren in einem Kochbuch von Jamie Oliver gestoßen. Damals begann ich gerade, mich etwas mit dem Mysterium Kochen zu beschäftigen und Jamie Oliver konnte meinen aufkeimenden Spaß am Kochen auch tatsächlich weiter befeuern. 

Seitdem sind viele Jahre vergangen, die Suppe koche ich immer noch, nur der Jamie verstaubt in einer der hintersten Ecken unserer Bibliothek, sorry mein Guter!

Rezept für vier Teller

1 Möhre in kleinen Würfeln
1 Zwiebel in kleinen Würfeln
4 Basilikumstängel in kleinen Stücken
2 Dosen Tomaten (á 400g)
1/2 l Wasser
Olivenöl
Salz
Zucker
Pfeffer

1 Eigelb
3 EL Sahne
2 EL Rotweinessig

Zubereitung
Zunächst die Zwiebel in etwas Olivenöl anschwitzen. Dann die Möhrenwürfel und die Basilikumstängel hinzugeben und mehrere Minuten bei schwacher Hitze mit anschwitzen. Die Tomaten und das Wasser hinzugeben, würzen und 30 Minuten köcheln lassen. Anschließend pürieren.

Das Eigelb mit der Sahne und dem Rotweinessig verrühren und in die (nicht mehr kochende!) Suppe geben - das gibt ihr Tiefe und eine glänzende Farbe!



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Sonntag, 1. Dezember 2013

In dieser Woche ....

... verwandelt sich das clubzimmer in ein Bistro und serviert Leckeres für den kleinen Hunger, Klassiker, die jeder mag und stellt außerdem ein Kochbuch vor, das quasi politisch korrekt die Fast Food Küche präsentiert. 

Hereinspaziert,

Willkommen im Bistro!

°^°^°

Samstag, 30. November 2013

Augenblick



°°°° Clouds °°°°

Freitag, 29. November 2013

Dinnede

Last but not least in unserer (ersten) schwäbischen Woche, wollen wir einen unserer Speiseplan-Klassiker schwäbisch interpretieren: Unsere allzeit geliebte Pizza!

Denn auch in der schwäbischen Küche gibt es einen Brot-/Teigfladen, der belegt im Ofen überbacken wird. 

Mir scheint, dass Dinnede - auch wieder so ein herrlicher Name - eine etwas vergessene schwäbische Spezialität sind, jedenfalls schaute mich meine schwäbische Schwiegermutter fragend an, als ich sie danach fragte und hatte tatsächlich keine Antwort parat.

Im clubzimmer wird es nun sicherlich häufiger mal Dinnede geben, denn trotz vergleichbarer Zutaten kommt etwas ganz anderes aus dem Ofen als Pizza. Dinnede kann man sich vorstellen als eine Mischung zwischen Flammkuchen und Pizza, deutlich kompakter im Biss als ein Pizzateig, aber nicht so flüchtig leicht wie ein Flammkuchen. Also wirklich etwas eigenes, ganz hervorragend!


Rezept für zwei Dinnede

250g Mehl Typ 405
150 ml lauwarmes Wasser
5 g frische Hefe
Zucker
Salz

100 g Frischkäse
1 Ei
80 g würziger geriebener Bergkäse
Salz
Pfeffer
1 rote Zwiebel in dünnen Ringen

Zubereitung
Der Teig muss am Abend zuvor vorbereitet werden, da er längere Zeit im Kühlschrank verbringen sollte. Hierfür die Hefe mit etwas Zucker in dem lauwarmen Wasser auflösen zu dem Mehl und einer Prise Salz geben und einarbeiten. Auf einer bemehlten Fläche ca. 5 min zu einem homogenen, recht festen Teig kneten. In eine geölte Schüssel geben, mit Frischhaltefolie abdecke und im Kühlschrank versenken.

Zwei Stunden vor dem Backen der Dinnede die Teigschüssel herausnehmen, damit der Teig Zimmertemperatur annimmt. 

Den Ofen auf 225° (Umluft) vorheizen.
Den Teig teilen und jedes Teigstück zu einem dünnen Fladen ausrollen.

Den Frischkäse mit dem Ei und dem Käse verrühen und auf den Teigfladen verstreichen. Die Zwiebelringe verteilen und die Dinnede für 10-12 Minuten in den Ofen schieben, bis die Oberfläche und der Teig eine schöne Bräunung aufweist. 

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Donnerstag, 28. November 2013

Gaisburger Marsch

Die schwäbische Küche ist nicht nur besonders lecker und schmackhaft, sondern auch in ihrer Namensgebung bemerkenswert.

Als nüchterne Ostwestfälin konnte ich mich zunächst gar nicht genug über die wunderbaren Namen der Gerichte wundern und entzücken: Heilbronner Leibgericht, Bubespitzle, Nonnefürzle oder eben Gaisburger Marsch. 

Als Nicht-Einheimischer kann man sich beim besten Willen keine Vorstellung darüber machen, was sich hinter diesen Namen verbirgt. Jedenfalls wäre ich nicht im Traum drauf gekommen, dass die anrüchig klingenden Nonnenfürzle ein harmloses Schmalzgebäck und die nicht minder anrüchigen Bubespitzle einfache Schupfnudeln sind. 

Tja, und Gaisburger Marsch? Das ist ein traditionelles schwäbisches Eintopfgericht, das als Besonderheit die Beilagen Kartoffeln und Nudeln - sorry, hier natürlich Spätzle - miteinander vereint. 

Laut Wikipedia soll der Name „Gaisburger Marsch“ daher rühren, dass im 19. Jahrhundert Stuttgarter Offiziersanwärter eine Vorliebe für einen kräftigen Ochsenfleischeintopf mit Spätzle und Kartoffeln entwickelten, der in der im nahen Gaisburg befindlichen Gaststätte „Bäckerschmide“ serviert wurde. Da die Offiziersanwärter auf dem Weg von der Berger Kaserne in dieses Wirtshaus eine gewisse militärische Marschordnung einhalten mussten, trug das Gericht letztlich den Namen „Gaisburger Marsch“. 

Einer anderen Version - und mir sympathischeren - nach kamen die Gaisburger Männer angeblich in Kriegsgefangenschaft, und ihren Frauen wurde erlaubt, sie mit einer Schüssel Essen pro Tag zu versorgen. In diese Schüssel wurde alles getan, was gut schmeckte und nahrhaft war. Damit marschierten die Frauen dann jeden Tag zu ihren Männern. 

Wenn ich den Gesichtsausdruck des Clubchefs beim Suppe löffeln richtig gedeutet habe, dürfte ich ihn auch gerne öfter mit einer Gaisburger Marsch verwöhnen, auch wenn die Zubereitung ganz schön langwierig ist!



Rezept für 4-6 Teller

Gemüsebrühe
2 Zwiebeln
3 Bund Suppengrün
2 Lorbeerblätter
1 TL schwarze Pfefferkörner
1 TL Senfkörner
4 Pimentkörner
1 TL getrocknetes Bohnenkraut
15 g getrocknete Steinpilze
2 Knoblauchzehen
1 TL Tomatenmark
1 TL Salz

Spätzle
2 Eier
150 g Mehl Typ 405
50 g Hartweizengrieß oder Spätzlesmehl
Salz

Schmorzwiebeln
1 Gemüsezwiebel in dünnen Ringen
1 EL Sonnenblumenöl
Salz 
Zucker
50 ml Weißwein
Pfeffer

600 g festkochende Kartoffeln in Spalten
300 g braune Champignons in dünnen Scheiben
1 Bund Petersilie, gehackt
1 Bund Schnittlauch, in feinen Röllchen

Zubereitung
Zunächst die Gemüsebrühe zubereiten. Hierfür die Zwiebeln halbieren (nicht schälen!) und mit den Schnittflächen nach unten in einer Pfanne ohne Fett dunkelbraun anrösten. Das Suppengrün putzen und zerkleinern und zusammen mit den übrigen Zutaten (inklusive der angerösteten Zwiebeln) und 2 Liter kaltem Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Eine halbe Stunde bei offenem Deckel leise köcheln lassen, dann den Herd abstellen und die Brühe noch 20 Minuten ziehen lassen. Durch ein Sieb in einen anderen Topf gießen.
Bei der Planung sollte man die Zeit, die das Wasser braucht um zu kochen, nicht vergessen - so wie wir ...

In der Zwischenzeit die Einlagen und die Schmorzwiebeln vorbereiten.

Die Kartoffelspalten in Salzwasser ca. 12 Minuten kochen, abgießen und beiseite stellen.

Eine großen Topf mit Wasser aufstellen. Alle Zutaten für die Spätzle zu einem geschmeidigen Teig verrühren, wenn Flüssigkeit fehlt, etwas Milch hinzugeben. Der Teig darf nicht zu flüssig, aber auch nicht zu fest sein. Das kochende Wasser salzen und den Teig portionsweise mit einer Spätzlespresse in das kochende Wasser pressen. Aufwallen lassen, dann die Spätzle herausschöpfen, in einer Schale mit kaltem Wasser abschrecken und gut abgetropft auf einen Teller legen.

Die Zwiebelringe mit einer ordentlichen Prise Salz in einer Pfanne mit dem Sonnenblumenöl bei geringer Hitze weich und gold braun schmoren. Das dauert bestimmt eine Viertelstunde. Dann eine Prise Zucker hinzugeben und mit Weißwein ablöschen. Kurz aufkochen lassen, mit Pfeffer würzen. Beim nächsten Mal werde ich auf das Ablöschen mit Wein verzichten. Ich war etwas traurig, dass die zuvor leicht knusprigen Zwiebeln wieder ganz weich wurden, aber das ist natürlich Geschmackssache. Toll geschmeckt haben sie alle Mal - und die Farbe ist ja auch sensationell (jetzt wisst Ihr, was das Rötliche auf der Suppe ist)!

Die Brühe mit den Champignonscheiben und den Spätzle noch einmal aufkochen und 5 Minuten ziehen lassen. Dann die gekochten Kartoffelspalten hinzugeben und die Suppe mit Salz und Pfeffer kräftig würzen, eine Prise Zucker schadet auch nicht.

Mit den Schmorzwiebeln und den Kräutern bestreut servieren.



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer

Rezept nach "Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul