Ich gebe es gleich mal gerne zu: Der Titel hört sich unspektakulär an. Vielleicht sogar ein bisschen: Na ja. Meeresfrüchte mit Käse? Da gibt es sicherlich so manche, die hierbei ansatzweise entsetzt räuspern oder fragend zumindest eine Augenbraue heben.
Vielleicht ist es schon mal hilfreich, wenn ich auch sogleich einräume, dass diese Kombination nicht meine eigene Kreation ist, sondern die eines wirklich Guten. Über einige Umwege und dank glücklicher Umstände fand das neue Kochbuch "Nopi" von Yotam Ottolenghi ins clubzimmer. Und dieses Rezept ist eines der vielen Muss-Ich-Unbedingt-Nachkochen-Rezepte aus diesem Buch.
Nach dem Nachkochen ist es übrigens eines der Wenn-Ich-Nur-Noch-Zehnmal-Kochen-Dürfte-Rezepte des clubzimmers. Denn: Diese Kombination ist überhaupt nicht schräg. Sie ist zwingend. Und die Garnelen sind zum Dahinschmelzen großartig.
Deshalb: Wenn Ihr schon anfangt zu überlegen, womit Ihr Euch am Wochenende kulinarisch verwöhnen möchtet, dann habt Ihr hier die Einkaufsliste:
Rezept für zwei Personen
(als Hauptgericht, als Vorspeise reicht es vielleicht für vier Personen)
600g ungekochte White Tiger Prawns
1 EL frischen Thymian
1 große Knoblauchzehe
Schale einer Limette
70ml Olivenöl
200g Feta
1 TL Chiliflocken
1 TL getrockneten Oregano
2 EL Olivenöl
1/2 großen Fenchel
180 ml Pernod
150 ml Gemüsebrühe
20g Estragon
70g Butter
1/2 TL Sumach
Olivenöl
Salz
Zubereitung
Am Vortag
1) Die Garnelen schälen und entdarmen, die Knoblauchzehe zerdrücken und mit der Limettenschale und dem Olivenöl vermischen. Die Garnelen hierin über Nacht abgedeckt marinieren
2) Den Feta ebenfalls marinieren. 2 EL Olivenöl mit Chiliflocken und dem Olivenöl aromatisieren, den Feta hineinbröseln und abgedeckt in den Kühlschrank stellen
2) Die Garnelenschalen unbedingt zu einem Fond verarbeiten!!!!! Bitte macht Euch die Mühe, selbst wenn Ihr noch nicht wissen solltet, was Ihr mit dem Fond machen werdet. Vielleicht verwendet Ihr ihn für diese asiatische Suppe, ein feines französisch angehauchtes Fischsüppchen oder diese Lieblingspasta
3) Das nächste Unbedingt: Setzt ein Brot an. Geht ganz schnell und ganz einfach. Diese Garnelenpfanne schreit nach frischem, noch warmen Brot, mit dem die Sauce bis zum letzten Tröpfchen aufgetunkt werden kann. Believe me!
Am Tag
4) Wenn Ihr meiner Brotempfehlung gefolgt seit, backt nun das Brot
5) Schneidet den Fenchel in dünne Scheiben
6) Erhitzt in einer großen Pfanne etwas Olivenöl, nehmt die Garnelen aus der Marinande und bratet sie kurz und knackig an, bis sie nicht mehr glasig sind. Nehmt sie dann heraus und stellt sie beiseite
7) Die Pfanne bleibt weiter im Dienst: Jetzt werden hierin die Fenchelscheiben angebraten. Und zwar wirklich angebraten, also nicht zu vorsichtig mit der Temperatur. Sie dürfen gerne ein paar Röststellen abgekommen.
8) Sind die Fenchelscheiben schön goldgelb, löscht sie mit Pernod ab. Reduziert ihn um die Hälft und gießt dann mit der Gemüsebrühe auf. Diese auf ca. 2/3 reduzieren. Die Temperatur etwas herunter fahren, die Butter (und ja, wirklich 70g, kein bisschen weniger!), den grob gehackten Estragon und eine Prise Salz hinzugeben. Die Butter auflösen, die Garnelen mit hinzugeben und noch mal zwei Minuten rühren, bis die Sauce schön glatt und glänzend ist
9) Den eingelegten Feta hinzugeben, mit Sumach bestreuen und die Pfanne endlich auf den Tisch stellen ....
Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!