Freitag, 10. Januar 2014

Hugo Arnold "wagamama"- alltäglich gut!

Wie viele andere von Euch, bin auch ich ein großer Kochbuchfan. Meine Wunschliste ist ellenlang und auf und über jedes neues Kochbuch freue ich mich gar narrisch. 

Dementsprechend umfangreich ist inzwischen meine Kochbuchsammlung. Hier geht es quer durch den Garten und durch zahlreiche Proveniencen, mit einem klaren Schwerpunkt bei der italienischen Küche. 
Erstaunlicherweise ist der Osten der Sammlung - die Küche Asiens - nur schwach vertreten. Erstaunlich deshalb, weil wir sehr gerne asiatisch essen und eigentlich nie genug davon bekommen können. Allerdings gibt es für meinen Geschmack deutlich weniger tolle Kochbücher der asiatischen Küche, als beispielsweise der italienischen. 

Asien-Kochbücher sind entweder total langweilig, weil in ihnen ein Standard-Repertoire ohne persönlichen Anspruch runtergespult wird, oder aber sie sind fast schon Bibelartig und überfordern eindeutig meinen Langemut und das Zutrauen in meine Kochkünste, wie z.B. das wunderschöne "Asia Food".

Bislang hat es nur ein Kochbuch geschafft, unseren alltäglichen Appetit auf asiatisches Essen zu befriedigen, das ebenfalls wunderschöne, aber eben alltagstaugliche "Easy Asia" von Bill Granger. 

Aber ein Kochbuch ist natürlich viiiiiiil zu wenig, so dass ich immer auf der Suche nach weiteren asiatischen Kochbüchern bin - und natürlich für jede Empfehlung sehr dankbar! 

Auf meiner Suche bin ich auf "wagamama- Rezepte aus der Nudelbar" von Hugo Arnold gestossen. Um mein Interesse zu wecken, reichten zwei Schlüsselbegriffe: "Nudeln" - logisch und "japanisch". Denn das wagamama-Konzept basiert auf der langen Tradition der japanischen Ramen-Nudelküchen und ist ein Synonym für gesundes und entspanntes Kochen. 


wagamama ist der Namen einer Restaurant-Kette, die sich eben dieser wunderbaren Nudelkreationen verschrieben hat. Japanisch inspiriert, asiatisch interpretiert. Gegründet wurde das erste wagamama-Restaurant 1992 in London Bloomsburry, inzwischen ist es eine Kette von wagamama-Restaurants und preisgekrönt in in über 17 Ländern vertreten. 

Der Autor dieses Kochbuchs - Hugo Arnold - schreibt regelmäßig Kolumnen zu kulinarischen Themen und ist der Autor mehrerer erfolgreicher Kochbücher.

"wagamama" ist kein Autoren-Kochbuch in dem Sinne, dass man beim Lesen viel über den Autor erfährt. Hugo Arnold beschränkt sich auf einleitenden Texte zu den einzelnen Kapiteln und läßt den Rezepten den ganzen Raum.

Zwischenfazit Tonalität: Neutral

Das Buch hat keinen festen Einband, was für meinen Geschmack schade ist, da es so weniger wertig wirkt. Das Cover ist sympathisch eigenständig und auch die Gestaltung gefällt mir ausgesprochen gut. Die Food-Photos kommen ohne dekoratives Gedöns aus und machen das Essen zum Star, die Mood Photos zwischen den Kapiteln zeigen Mitarbeiter von wagamama und deren Spass am Essen und Kochen. 

Zwischenfazit Look & Feel: Schön mit einem kleinen "Schade"

Die Aufteilung von "wagamama" ist pragmatisch und verständlich und unterteilt die Rezepte in die Kapitel "Saucen", "Suppen", "Gewickelt und gerollt", "Schnelle Küche", "Wenn Gäste kommen", "Aus einem Topf", "Was Kindern schmeckt", "Salate" und "Getränke". Leider gibt es kein Lesebändchen - man bräuchte allerdings auch viele.

Zwischenfazit Struktur und Ordnung: Vollkommen in Ordnung

"wagamama" ist kein Kochbuch der Standards, sondern ein Füllhorn kreativer, abwechslungsreicher, überraschender Rezepte, die man am liebsten sofort ausprobieren möchte. 

Man versteht auch sehr schnell, dass man mit "wagamama" eine Art von kulinarischem Puzzle in der Hand hält, das einen befähigt, in eigenständigen Abwandlungen zu kochen.

Natürlich - und ich finde wirklich, dass das bei asiatischen Kochbüchern immer so ist - muss man vor dem Loskochen erst einmal kritisch seinen Vorratsschrank nach diversen Zutaten überprüfen.

Besonders gut gefällt mir auch der Anspruch, möglichst wenig Convenience-produkte zu verwenden. Demensprechend findet man in "wagamama" Rezepte für Fonds, Saucen, Currys und Dressings. 

Die Rezeptbeschreibungen sind relativ kurz gehalten und verständlich, manchmal fehlt allerdings die Präzision für nicht ganz so gewandte asiatische Nudelköche. 

Zwischenfazit Rezepte: Großartig

Mein Fazit: "wagamama" ist das asiatische Kochbuch, nach dem ich so lange gesucht habe. Tolle, abwechslungsreiche Rezepte, die ohne Diplom in kurzer Zeit nachzukochen sind. 

Bereits nachgekocht

Rote Currypaste
Schon lange bin ich diese Fertigpasten leid, deshalb habe ich mich über dieses Rezept sehr gefreut. Hat auch für den Anfang gut geklappt, beim nächsten Versuch werden wir es für unseren Geschmack tunen.

Garnelen mit Erdnüssen und Pak Choi
Da uns einige Zutaten fehlte, haben wir unsere Version dieses Rezeptes gekocht, der es an nichts gemangelt hat.

Hugo Arnold "wagamama", Christian Verlag