Samstag, 31. August 2013

Parmigiana di melanzane

Es gibt Gerichte, die esse ich für mein Leben gerne, habe sie aber irgendwie nicht auf dem Radar, so dass sie nur ganz selten auf dem Speiseplan auftauchen. 
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich darüber traurig sein soll. Ist es nicht vielleicht so, dass etwas Besonderes dann besonders bleibt, wenn man nur selten in seinen Genuss kommt? Oder ist und bleibt etwas richtig Gutes einfach gut, unabhängig davon, wie häufig man es sich gönnt? 

Die Melanzane gehört in diese Kategorie. Und je nach dem, wann man mich fragt, werde ich anders antworten: Stehe ich am Herd in den dampfenden Fettschwaden und frittiere eine Lage Auberginenscheiben nach der anderen, dann finde ich es gut, dass sie ein seltener Genuss ist. Doch wenn ich sie dann aus dem Ofen hole, den wunderbaren Duft in der Nase und den ersten Biss auf der Gabel habe, dann nehme ich mir vor, ganz bald die nächste Melanzane zu backen!

Auch bei diesem Rezept sind es für mich wieder die kleinen Kniffe - danke Marcella! - und die Güte der einzelnen Produkte, die den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen und einer göttlichen Melanzane ausmachen.


Rezept für zwei Personen

3 mittelgroße Auberginen, geschält und in 1 cm dicke Längsscheiben geschnitten (bei mir diesmal ungeschält, besser aber geschält)
Salz
Mehl
Pflanzenöl
2 Dosen italienische Flaschentomaten
1 Büffelmozzarella
1 Handvoll Basilkum, klein gezupft
3 Handvoll frisch geriebener Parmesan
3 hartgekochte Eier, mit einem Eierschneider in Scheiben geschnitten
Olivenöl
Butter

Zubereitung
Die geschälten und in Scheiben geschnittenen Auberginen in ein Sieb legen, mit Salz bestreuen und mindestens 30 Minuten abtropfen lassen. 

In der Zwischenzeit die Tomaten mit dem Olivenöl und einer kräftigen Prise Salz in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze auf die Hälfte einkochen lassen. 

Soviel Pflanzenöl in eine Pfanne gießen, dass die Auberginenscheiben darin schwimmen können. Erhitzen, bis sich an einem Holzlöffel, den man hineinhält, Bläschen bilden.

Die Auberginen gründlich mit einem Küchentuch trocknen und soviele Scheiben in Mehl wenden, wie in die Pfanne passen. Die Auberginen auf beiden Seiten bräunen, dabei nicht so oft wenden. Anschließend auf Küchenpapier abtropfen lassen und die nächste Ladung Auberginen mehlieren und frittieren.

Den Backofen auf 200° C (Umluft) vorheizen.

Eine Auflaufform mit Butter einfetten und eine erste Lage Auberginen hineingeben. Etwas Tomatensauce darauf verstreichen, ein paar Eierscheiben verteilen (so, dass später jede Portion Ei abbekommt), mit Parmesan, etwas Mozzarella und Basilikum bestreuen und mit einer nächsten Lage Auberginenscheiben bedecken. Dieses Prozedere wiederholen, bis alle Zutaten aufgebraucht sind und mit einer Lage Auberginen und Tomatensauce enden. Mit dem restlichen Parmesan bestreuen. 

Die Auflaufform für ca. 35 Minuten in das obere Drittel des Ofens stellen. Nach ungefähr 20 Minuten kontrollieren, ob die Auberginen zuviel Flüssigkeit abgeben. Dann Flüssigkeit abschöpfen. 



Vor dem Servieren einige Minuten ruhen lassen - selbst wenn es schwer fällt.

Auch wenn es wirklich ein Klassiker und keine Innovation ist, es ist ein richtiges Sommer-Rezept, unverfälscht und mit dem, was gerade Saison hat, deshalb möchte ich es gerne bei Uwe´s aktuellem Blog-Event einreichen, um damit eine gute Sache zu unterstützen:

HighFoodality Blog-Event Wir kochen alle nur mit Wasser


Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!





Freitag, 30. August 2013

Udonnudel-Pfanne mit Gemüse

Lange Jahre war der Nudeltopf der fleißigste Mitarbeiter in unserer Küche. Er führte ein sehr geschäftiges Leben und pendelte ständig zwischen dem Herd und der Spülmaschine hin und her. 
Doch seit einiger Zeit hat sich die Speisekarte des clubzimmers deutlich verändert. Nicht, um den Nudeltopf zu entlasten, sondern aus Gründen des persönlichen Wohlgefühls essen wir deutlich weniger Kohlenhydrate als früher. Das fiel in der ersten Zeit verflucht schwer - ich musste mir regelrecht auf die Finger hauen, um nicht den Niffen (zur Erinnerung: Neffen+Nichten=Niffen) die Nudeln vom Teller zu klauen, wenn sie zu uns kamen.

Durch die Reduktion der Kohlenhydrate ist unsere Speisekarte viel abwechslungsreicher geworden. Wir essen mehr und andere Gemüse und sind rezepttechnisch öfter auf anderen Kontinenten unterwegs. Auch in Hinblick auf die Küche werfen wir gerne einen Blick nach Asien. 

So muss nun also regelmäßig der Wok ran, mit dem sich fabelhaft schnelle, leckere Gemüsepfannen zubereiten lassen. Es gibt natürlich nicht immer nur Gemüse, sondern gerne auch Fisch & Meeresfrüchte, Reis oder aber Nudeln dazu.

Dabei sind es vor allen Dingen diese weißen, glitschigen, die alle Augen zum Strahlen bringen: Udonnudeln. Ich kenne ehrlich gesagt keinen, der gerne asiatisch isst und nicht total auf Udonnudeln steht. Mir jedenfalls geht es  so. 

Und seitdem ich bei Yvla von Der Klang von Zuckerwatte gelernt habe, dass und vor allen Dingen wie man Udonnudeln selbst machen kann, sind sie bei uns zum neuen Dauerbrenner geworden. Einfach unwiderstehlich - Kohlenhydrate hin, Kohlenhydrate her!






Rezept für zwei Personen

1 rote Paprika, in mundlichen Stücken
1 Zucchini, in nicht zu dünnen Scheiben
1/2 Bund Frühlingszwiebeln, in Ringen
1 EL frischer, gehackter Ingwer
Sesam
Sonnenblumenöl

Udonnudeln (nach dem Rezept von Der Klang von Zuckerwatte)
250 g Hartweizenmehl
120 ml Wasser
12 g Salz 

Sosse
3 EL Mirin
1 EL Zucker
1 TL Sesamöl
1 EL Reisessig
6 EL Tomatensugo

Zubereitung
Da der Teig für die Udonnudeln einige Stunden ruhen muss, hiermit rechtzeitig beginnen. Das Salz in dem Wasser auflösen, zu dem Hartweizenmehl geben und zu einem Teig kneten, der nicht klebrig und nicht krümelig ist. Anschließend luftdicht verpacken und mehrere Stunden ruhen lassen. 

Dann den Teig in eine große Plastiktüte geben und für 5-10 Minuten darauf herumtreten. So erhält der Teig seine unnachahmliche Geschmeidigkeit. Anschließend den Teig mit einem Nudelholz ausrollen, bis er schön dünn und möglichst quadratisch ist. Dünn mit Hartweizengrieß bestreuen, denn jetzt muss die Teigplatte ziehharmonikamäßig zusammengefaltet werden. Dabei drauf achten, die Oberflächen, die in Kontakt miteinander kommen, wieder mit Hartweizengrieß zu bestreuen. Nun mit einem scharfen Messer ca. 2 mm dicke Streifen abschneiden, die Streifen auseinanderfalten und je 6-8 Streifen zu lockeren Nestern drehen. Die Udonnudeln dann - ohne Salz - 15 Minuten kochen und anschließend gut mit kaltem Wasser abspülen.

In einem Wok das Öl erhitzen und zunächst die Peperoni, den Ingwer und die Frühlingszwiebeln anschwitzen, bis sie anfangen zu duften. Die Paprikastücke hinzugeben und so lange garen, bis sie anfangen weich zu werden. Jetzt kommen die Zucchinistücke hinzu und werden gemeinsam mit der Paprika weitergegart, bis sie weich, aber noch bissfest sind. 

Die Zutaten für die Sosse miteinander verrühren und zusammen mit den abgetropften Udonnudeln in den Wok zum Gemüse geben. Kurz umrühren - fertig! Mit Sesamkörner bestreut gibt es dann noch einen kleinen, zusätzlichen Crunch.




Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer

















Donnerstag, 29. August 2013

Vietnamesische Sommerrollen

Das erste Mal ist mir unvergesslich. Am Ufer des Irrawaddy, nach einer Ballon-Fahrt im Sonnenaufgang über 1000 Pagoden. Und dann noch das.
Bis dahin kannte ich nur die klassischen, frittierten Frühlingsrollen. Als ich die Sommerrollen bestellte, machte ich mir keine großen Gedanken - was sollte an so einem Tag auch schiefgehen!

Natürlich staunte ich nicht schlecht, als dann die kalten, rohen Sommerrollen serviert wurden. Nach der ersten Sommerrolle war klar: Dieser Tag ist einfach perfekt!



Sommerrollen nachzubasteln ist eigentlich ganz einfach. Eigentlich, denn ich behaupte mal, dass das Falten und Rollen nur dann gut funktioniert, wenn man nicht in Eile ist, sondern Lust auf eine kontemplative Tätigkeit hat.

Rezept für zwei Personen
 (der Auswahl der Zutaten unterliegt keiner festen Regel, das ist nur ein Vorschlag)
1 Möhre, in möglichst dünne, nicht zu lange Streifchen geschnitten
1/3 Salatgurke, ebenfalls in dünnen, nicht zu langen Stiften
1 Bund Koriander, gezupft
100 g Reisnudeln
6 Frühlingszwiebeln, halbiert
1 Dose Makrelenfilets
Salatblätter
Reisblätter

Marinade für die Makrelenfilets
2 EL Reisessig
1 EL Mirin
1 EL Sojasosse
1 EL Fischsauce

Dip für die Sommerrollen
1 zerdrückte Knoblauchzehe
1 Peperoni ohne Samen in kleinen Stücken
1 EL Palmzucker
3 EL Limonensaft
2 EL Fischsauce
4 EL Wasser
2 EL Reisessig




Zubereitung
Das Gemüse putzen und klein schneiden, den Koriander zupfen. Für die Reisnudeln einen kleine Topf ungesalzenes Wasser aufsetzen, wenn es kocht abschalten und die Reisnudeln in dem heißen Wasser 10 Minuten ziehen lassen, danach in ein Sieb schütten und gut mit kaltem Wasser abspülen.
Die Zutaten für die Marinade verrühren und die Makrelenfilets darin mindestens 20 Minuten marinieren.

Für den Dip das Zucker in dem Limonensaft, Wasser und Essig auflösen, einen Teil der Fischsauce einrühren, probieren und nach Geschmack weitere Fischsauce hinzufügen. Die Sosse sollte nach allen Geschmacksrichtungen - süßlich, sauer, salzig - schmecken, kein Geschmack sollte dominieren. Zum Schluß den Knoblauch und die Peperoni hinzufügen.

Die erste Lage Reispapier in eine Schüssel mit kaltem Wasser einliefern. Herausnehmen, wenn das Reispapier geschmeidig geworden ist - aber auch nicht zu lange drin lassen, sonst fängt es an zu reißen. Das Reispapier nun auf einem Teller ausbreiten und die Zutaten nach Wahl im unteren Drittel des Papiers aufschichten, so dass zum rechten und linken Rand noch einige Zentimeter frei von Füllung bleiben. Nun das untere Drittel über die Füllung schlagen, die rechte und linke Seite, die ohne Füllung geblieben ist, ebenfalls. Derart gesichtert kann die Füllung nun vollständig zu einer Rolle gedreht werden. Wenn man ein paar Rollen vorab fertig stellen möchte, legt man sie am besten auf einen Teller mit Salatblättern, damit sie nicht ankleben.




Sommerrollen werden mit der Hand gegessen, man stippt sie in den Dip und beißt Stück für Stück ab. Herrlich!



Und da Sommerrollen im Prinzip ganz einfach sind, auf alle Fälle sehr leicht und bekömmlich, reiche ich sie für den Blog-Event von Uwe ein und unterstütze damit sehr gerne eine gute Sache.


HighFoodality Blog-Event Wir kochen alle nur mit Wasser

Lasst es Euch schmecken, 
Euer clubzimmer!





Mittwoch, 28. August 2013

Augenblick



Stulle mit Fenchelsalat & Lachs

Bemme, Kniffte, Schnitte, Bütterken, Butterschmier, Butterbrot - oder eben Stulle, wusstet Ihr, dass es so viele Begriffe für Brot mit etwas drauf gibt?
In meiner Heimat Ostwestfalen heißt es schnöde Butterbrot, doch mir gefällt Stulle viel besser. Stulle klingt geradezu liebevoll, ein bisschen spielerisch und dabei doch ganz bodenständig. 

Ich gestehe, dass ich mich schon für das Wort begeistern kann. Und wie groß war meine Freude, als ich neulich einen Stullenladen sah, der sich auch genauso nennt!

Ich gestehe außerdem, dass ich einem guten Brot kaum widerstehen kann. Und ganz oft schmeckt es auch gar köstlich mit einfach einem guten Käse darauf. 

Doch ab und an ist mir nach etwas anderem. Nach einer Stulle, die so ein bisschen wie ein Ü-Ei daher kommt. Bei der ich nicht schon vor dem ersten Biss weiß, welcher Geschmack mich erwartet. Eine Stulle, bei der ich mich durch verschiedene Texturen und Geschmacksrichtungen esse. 

Eben nach einer richtigen Lecker-schmecker-Stulle!



Rezept für zwei Personen
4 Scheiben Brot
4 große Scheiben Räucherlachs
2 gekochte Eier in Scheiben geschnitten
Kresse
2 EL Kapern
Sonnenblumenöl

Fenchelsalat
1 mittelgroße Fenchelknolle, geputzt und in feine Scheiben geschnitten
Majonnaise aus einem zimmerwarmen Ei, 1 EL Weißweinessig, 100ml Sonnenblumenöl, 1 TL Senf, Salz, Pfeffer, Kurkuma

Zubereitung
Zunächst die Majonnaise für den Fenchelsalat vorbereiten. Hierfür das Ei mit Salz, Weißweinessig und Senf in einen hohen Behälter geben, mit einem Stabmixer kurz miteinander vermischen. Dann das Sonnenblumenöl dazu gießen und den Mixer von unten nach oben ziehen. Wenn die Majonnaise noch zu flüssig ist - sie sollte recht fest werden - noch mehr Öl hinzugeben. Mit einem halben Teelöffel Kurkuma und Pfeffer nach Geschmack würzen.

Die Majonnaise zu dem klein geschnittenen Fenchel geben und vermischen.
Die Kapern abtropfen lassen und mit einem Küchentuch gut trocknen. Mit dem Sonnenblumenöl in eine Pfanne geben und frittieren.

Die Brotscheiben mit dem Fenchelsalat bestreichen, jeweils mit ein paar Eierscheiben und einer Scheibe Räucherlachs belegen und Kresse und frittierte Kapern drüberstreuen. 


Natürlich lässt sich das unendlich variieren: Anstatt des Fenchels schmecken auch Radieschen vorzüglich, der Lachs kann auch eine geräucherte Forelle sein, oder oder oder.

Die Idee zu dieser Stulle stammt übrigens von Bill Granger "Lust zu kochen". Dazu irgendwann bestimmt mal mehr!

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer











Dienstag, 27. August 2013

Augenblick



Gegrillter Loup de Mer mit Insalata Caprese

So schön das Wetter derzeit noch ist, ein wenig wehmütig macht es schon. Denn es ist zu spüren, dass sich der Sommer dem Ende zuneigt und damit auch die langen, wunderbaren Abende, die man draußen verbringen kann. 
Anlass genug, den Sommer noch einmal zu feiern und auch den grillenden Mitbewohner ein weiteres Mal zu beschäftigen, bevor ihm die Luft ausgeht und er sein Winterquartier beziehen muss. Wobei es ja eine Überlegung Wert ist, ihn zu einer dauerhaften Einrichtung werden zu lassen, denn auch im Winter schmeckt gegrillter Fisch hervorragend, das werde ich wohl noch mal mit dem Clubchef besprechen müssen ...

Jedenfalls wurden wir uns schnell einig, wie das heutige Festmenue aussehen sollte. Inspiriert von meinem neuen Lieblings-Kochbuch  soll es etwas ganz Einfaches und dabei Unwiderstehliches werden. Smarter Nebeneffekt unseres Plans: Kaum Zeit in der Küche zur Vorbereitung, dafür viel Zeit draußen im Sonnenuntergang!



Rezept für zwei Personen

1 Loup de Mer, ausgenommen, gewaschen und abgetrocknet
8 reife, geschmackvolle Tomaten, geviertelt
1 Büffelmozzarella
1 Handvoll Basilikum, in Streifen geschnitten
Salz
Pfeffer
Olivenöl
Rotweinessig

Zubereitung
Die Tomaten für den Salat mindestens eine Stunde vor dem Essen aus dem Kühlschrank nehmen, denn kalt schmecken sie nur halb so aromatisch.
Waschen, abtrocknen und vierteln. Salzen, pfeffern und mit ein bisschen Rotweinessig bespritzen. In eine große Schüssel geben, den Büffelmozzarella darüber zupfen, das Basilikum und bestes Ölivenöl hinzugeben. Vorsichtig durchheben - fertig!



Den Fisch ebenfalls eine Stunde vor dem Essen aus dem Kühlschrank nehmen, mit kaltem Wasser abwaschen und gut trocknen. In ein Fischgitter klemmen und bei starker Hitze pro Seite ca. 7 Minuten grillen. Die Dauer hängt natürlich von der Größe des Fisches ab und kann variieren. Dabei nur einmal wenden - wenn sich der Fisch gut vom Grill löst, ist der richtige Zeitpunkt zum Wenden gekommen. 

Den Fisch auslösen und nach Geschmack würzen.



Einfach und herrlich, in diesem Sinne:

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!

Mit diesem Sommerrezept würde ich gerne an dem Blog-Event von Highfoodality teilnehmen und eine gute Sache unterstützen!

HighFoodality Blog-Event Wir kochen alle nur mit Wasser

Montag, 26. August 2013

Russell Norman, "Die venezianische Küche" - ein Must have!

Es war einfach Liebe auf den ersten Blick. Bereits der Einband dieses Kochbuchs begeistert. Der Buchrücken ist als  offene Fadenbindung gestaltet, das Material ist hochwertig und angenehm in der Hand. Ein Buch zum Streicheln schön. Danke schön Christian Verlag!




Und die Aufmachung und graphische Gestaltung ist eine Augenweide. Hier schreit einen nichts an, weder die Typo, noch effektheischende Fotos. Ganz im Gegenteil, die Fotoauffassung von Jenny Zarins ist für dieses Kochbuch sehr zurückhaltend, beinah sanft, sowohl die Mood-Bilder aus Vendedig, als auch die Food-Photos. Und sie machen richtig Lust- auf eine Reise nach Venedig und auf das Nachkochen der Rezepte!

Zwischenfazit Look & Feel= Sehr gut

Doch wer ist Russell Norman und was erwartet einen in "Die venezianische Küche"? Ich muss gestehen, von ihm noch nichts gehört oder gelesen zu haben, also war ich neugierig, was ich in der Einleitung über ihn und die Idee zu diesem Kochbuch erfahren würde.

Russell Norman hat ein Lokal namens Polpo in London - noch ein Grund mehr nach London zu reisen. Denn im Polpo gibt es die Küche, die "Die venezianische Küche" beschreibt. Und dieser Küche liegt die Idee zugrunde, der Besonderheit und Güte der venezianischen Küche im wahrsten Sinn des Wortes auf den Grund zu gehen. Für Russel Norman und seinen Koch bedeutet das, die venezianschen Klassiker von allen unnötigen Zutaten und Gewürzen zu befreien und somit in ihrer Essenz zu präsentieren. In der Einleitung beschreibt er seine Passion für diese Küche und den Aufwand, den sie betrieben haben, um dem Geheimnis der venezianischen Küche auf die Spur zu kommen.

Diese Begeisterung ist auf jeder Seite dieses Buches zu spüren, denn jedes Rezept wird mit einer kleinen Geschichte oder Erklärung eingeleitet, die dem Buch einem sehr persönlichen Charakter gibt.

Zwischenfazit Tonality= Sehr gut

Russell Norman beginnt sein Buch mit Cichèti, dann folgen Rezepte zu Brot & Pizza, Fisch, Fleisch, Gemüse, Desserts, Drinks und es endet mit einem kulinarischen Reiseführer.

Cichèti sind die kleinen Leckereien, die in Venedig zum Drink gegessen werden. Hier gibt es  zahlreiche Rezepte für Crostini, frittierte Kleinigkeiten und leckere Röllchen. Schon nach diesem Kapital möchte man am liebsten sofort loslegen zu kochen!

Die nächsten Kapitel können mit dem vielversprechenden Beginn durchaus mithalten. Es finden sich hier durchaus Klassiker der italienischen Küche, aber auch Gerichte, die überraschen. Jedenfalls habe ich einige Rezepte entdeckt, die ganz neu für mich sind - und ich nenne so einige italienische Kochbücher mein eigen .... Allerdings gibt es auch Rezepte, die nun wirklich nicht typisch venezianisch sind - Caponata zum Beispiel - was etwas irritiert, ebenso die Platzierung mancher  Rezepte - ein Tomatensaucen-Rezept steht im Fleisch-Kapitel. Aber das sind Kleinigkeiten, die den Gesamteindruck nicht trüben.

Es ist tatsächlich so, dass es oft nur wenige Zutaten sind, die aufgrund ihrer Zusammenstellung zu etwas Besonderem werden.  Die Rezepte kommen daher auch mit überschaubaren Zutatenlisten aus, die Beschreibung der Zubereitung ist kurz und präzise. Fast alle Rezepte sind bebildert.

Zwischenfazit Rezepte= Sehr gut (mit einem kleinen Minus)

Und im letzten Kapitel ist man dann wirlich kurz davor, sich das Ticket nach Venedig zu buchen, enthält es doch eine Liste und Beschreibung von Bars und Restaurants, die im besten Sinne typisch venezianisch sind.

Ergo: Ein tolles Kochbuch, aus dem ich ganz viel ausprobieren möchte.

Auszug aus meiner Nachkochliste

Thunfisch-Lauch Crostini
Ein Crostini mit einer Thunfisch-Majonnaise, die mit einem Schuss Weinbrand veredelt wird - warum nicht!

Gegrillter Fenchel & Sardellenspiesse
Eines der Rezepte, für das die Zahl der Zutaten nicht über fünf hinauskommt - und da sind Salz und Olivenöl schon mitgezählt!

Rote-Bete-Lachs
Lachs, der mit (in?) roter Bete gebeizt wird. Eine Idee, die mich derart fasziniert, dass ich wohl glatt meine Lachs-Aversion ignorieren werde!

Linsen mit Burrata & Basilikumöl
Lauwarme Linsen, schmelzender Burrata  - ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten!

"Die venezianische Küche" von Russell Norman ist im Christian Verlag erschienen

Augenblick



Sonntag, 25. August 2013

Augenblick



Remixed Garnelenburger

Als hätten wir geahnt, dass es dieses Jahr einen so wunderbaren Sommer geben wird, haben wir uns im Frühjahr für einen weiteren Mitbewohner entschieden. Nicht vierbeinig, sondern vierrollig. Und heißblütig- auf Knopfdruck.



Die Idee war, mit einem Gasgrill möglichst oft draußen zu kochen und möglichst wenig Zeit drinnen am Herd zu verbringen. Und was soll ich sagen, diese Idee ist aufgegangen. Da unser Gasgrill nicht nur Grill, sondern auch Kochstelle ist, kann ich auch ganz einfach mit einer Pfanne oder einem Wok draußen kochen. Eine ganz großartige Geschichte ist das - vor allen Dingen auch dann, wenn man wie ich, so gerne richtig Frittiertes isst, was man der Indoor-Küche doch eher selten antut.

Und man kann den Grill ganz einfach anmachen, auch um nur eine Kleinigkeit zu grillen. Zum Beispiel Garnelen-Spieße, die man braucht, um sich lecker, mampfige Garnelen-Burger zu basteln.


Dieses Essen ist so etwas wie ein Remix von Elementen aus anderen Rezepten dieser Woche. Es passiert häufig, dass ich unsere Essens-Wochenplanung so anlege, dass ich mit den einzelnen Produkten verschiedene Gerichte auf den Tisch bringen kann. Das spart Zeit, was gerade in der Woche sehr angenehm sein kann, wenn man nach einem langen Tag am Schreibtisch keine Lust mehr hat, noch stundenlang in der Küche zu stehen. Es ist auch so ein bisschen eine Abwandlung des "Vorkochens", wie ich es von meiner Oma kenne, die dann schon mal einen Eintopf aufgesetzt hat, von dem es drei Tage etwas zu essen gab. Immerhin bemühe ich mich um ewas mehr Abwechslung ....
 

 Rezept für ca. 10 Burger

500g White Tiger Prawns, ohne Schale, ohne Darm
1 Handvoll Blattsalt, gewaschen

Brioche Burger Buns (angelehnt an das  Rezept von chefhansen)
150 ml handwarmes Wasser
75 ml lauwarme Milch
2 TL Trockenhefe
3 Eier
200g Mehl Typ 1050
200g Mehl Typ 405
2 TL Salz
60g flüssige Butter
Sesam

Marinade für die Prawns
75 ml Sonnenblumenöl
Gewürze nach Geschmack, bei uns jeweils 1/4 Teelöffel Piment d´Espelle, Kurkuma, Cayennepfeffer, Paprikapulver

Chili-Majonnaise
1 zimmerwarmes Ei
1 TL Senf
Salz
1 EL Weißweinessig
ca. 100 ml Sonnenblumenöl
2 EL Sriracha Hot Chili Sauce
1 EL Mango Chutney

Zubereitung
Mit dem Teig für die Burger Buns sollte man ca. 3 Stunden, bevor man essen möchte, beginnen. Dabei wie bereits hier erklärt vorgehen. Oder aber man hat wie wir noch Burger vom Vortag über, die man auf dem Grill oder im Ofen aufbacken kann.

Gut eine Stunde vor dem Essen die Tiger Prawns wie hier beschrieben vorbereiten und marinieren.

Auch die Zubereitung der Majonnaise erfolgt nach bewährter Methode.

Die Burger Buns aufschneiden, mit Majonnaise bestreichen, ein paar Salatblätter und gegrillte Prawns, Deckel drauf und: LOS! Yummy!


Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer

Samstag, 24. August 2013

Salat mit marinierten, gegrillten Prawns & Limonen-Dressing

Der Sommer hat uns dieses Jahr so richtig lieb gewonnen und mag gar nicht weichen, herrlich. Demzufolge ist uns auch nach wie vor eher nach leichterer Sommerküche als nach wärmendem Soulfood. Wobei ich ja schon ab und an mal einen ordentlichen Jieper auf einen schönen Teller Nudeln habe.

Aber dafür werden wir hier im Norden noch reichlich Gelegenheit haben, deshalb gibt es heute mal wieder Salat. Sehr viel war nicht mehr im Kühlschrank, aber trotzdem ist der Salat genug gepimpt, um auch mir zu schmecken!



Rezept für zwei Personen

500g White Tiger Prawns, ohne Schale und Darm
1 Kopf Blattsalat, gewaschen und zerkleinert

Marinade
75 ml Sonnenblumenöl
Gewürze nach Geschmack, bei uns jeweils 1/4 Teelöffel Piment d´Espelle, Kurkuma, Cayennepfeffer, Paprikapulver

Dressing
1 Limone
1 TL Dijon-Senf mit Honig
6 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer

Zubereitung
Eine Stunde, bevor man essen möchte, die White Tiger Prawns vorbereiten. Dafür zunächst einmal die Schale - den Kopf nach hinten biegen, quais das Rückrat brechen, dann die Mittelschale abnehmen und den Prawn vorsichtig aus der Schwanzschale ziehen - und den Darm entfernen. Hierfür den gesamten Rücken entlang einen kräftigen Schnitt mit einem scharfen Messer ziehen und den schwarzen Faden - das ist der Darm - entfernen. So vorbereitet können die Prawns mariniert werden. Für die Marinade verrührt man ganz einfach alle Gewürze mit dem Öl. Hierdrin sollten die Prawns nun mindestens 30 Minuten ziehen.

In der Zwischenzeit den Salat putzen und das Dressing vorbereiten. Den Saft einer Limone und eine kräftige Prise Salz in ein Gefäß geben, wenn sich das Salz aufgelöst hat, den Senf hinzugeben, mit einander verrühren und dann das Olivenöl unter Rühren hinzugießen, bis eine schöne Emulsion entstanden ist. Nach Belieben mit Salz und Pfeffer würzen.

Nun die Garnelen aus der Marinade nehmen, abtropfen lassen und entweder in einer Pfanne bei großer Hitze anbraten, oder aber auf Spießen von jeder Seite 3 Minuten grillen.

Den Salat auf die Teller verteilen, die Garnelen und das Dressing hinzugeben - da haben wir den Salat!



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer


Augenblick




Freitag, 23. August 2013



Augenblick


Marcella Hazan, "Die klassische italienische Küche" - eine Hommage

Das ist sie. Meine Kochbibel. Meine Küchengöttin.

Marcella - wir sind nach so vielen gemeinsamen Stunden in der Küche natürlich per du -  hat mich quasi wachgeküsst und mir ganz viel beigebracht.

Und das kann sie. Denn sie hat fast ihr ganzes Leben nichts anderes getan, als anderen Menschen das Kochen beizubringen. Ende der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts hat sie damit begonnen, erste Kochlektionen zu geben, später führte sie u.a. in Bologna und Venedig Kochschulen. Marcella stammt aus der Emilia-Romagna und gilt international als Expertin für die klassische, italienische Küche.

"Die klassische, italienische Küche" ist als eine Art Handbuch angelegt, in dem man über 450 traditionelle Rezepte findet und darüber hinaus mit viele Anweisungen und Ratschlägen für Produkte und Zubereitungsarten versorgt wird.

Und genau das macht für mich die besondere Qualität dieses Kochbuchs aus: Marcella erklärt wirklich fast jeden Handgriff, so dass man versteht, weshalb man es genauso und nicht anders machen sollte. Ihre Rezepte sind im besten Sinne des Wortes "idiotensicher", mir ist jedenfalls unter ihrer Anleitung noch nichts missglückt. Sie hat mir sogar beigebracht, Pizza zu backen!

Und sie stellt Gerichte so ganz ohne ChiChi vor, ohne Gedöns, nichts dran, drauf, dazu, sondern ehrliche, unverfälschte Soulfood-Küche.

Dabei ist es aber durchaus auch ein unkonventionelles Kocbbuch, denn die Rezepte sind nicht bebildert, es gibt keine Hochglanzphotos, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, bei diesem Kochbuch ist Kopfkino angesagt! 

Bereits das Inhaltsverzeichnis zeigt die Bandbreite ihrer Rezepte: Vorspeisen, Suppe, Pasta, Risotto, Gnocchi, Crespelle, Polenta, Frittate, Fisch & andere Meeresfrüchte, Huhn & Taube & Ente & Kaninchen, Kalb, Rind, Lamm, Schwein, Innereien, Gemüse, Salate, Desserts, Focaccia & Pizza & Brot & andere Teig-Spezialitäten.

Den Unterschied zu anderen umfangreichen Standardwerken macht das Herzblut aus, das Marcella in die Gerichte und die Erklärung ihrer Rezepte legt.

Dieses Herzblut sollte man auch mitbringen, wenn man á la Marcella kocht. Denn viele Rezepte erfordern Geduld und veiiiiiiiiiiil Zeit. Wenn ich ankündige, aus Marcella zu kochen, fängt der Clubchef schon leicht an zu stöhnen, denn er weiß, dass dann meistens eine lange Kochsession ansteht. Aber die Mühe und die Zeit lohnen sich!

Ich habe dieses Kochbuch wie ein richtiges Buch von der ersten bis zur letzten Seite gelesen, es ist für mich ein sicherer Führer auf unbekanntem Terrain und unerschöpfliche Inspirationsquelle.

Ganz sicher eines der Kochbücher der Kategorie "Für die einsame Insel"!

Eine Auswahl unserer Lieblingsrezepte

Timballo von Pilzen
Das ist ein typischer Marcella. Es dauert ewig, die Pilze für das Timballo zu putzen und zu frittieren und man fragt sich zwischendurch, ob sich die ganze Mühe überhaupt lohnt, denn was soll aus diesen paar Zutaten schon Großartiges herauskommen. Mit dem ersten Bissen hört man auf zu fragen, denn diese Art Pilzauflauf mit Tomatensauce und Käse ist ein Gedicht!

Süßsaure Thunfischsteaks
Auch hier liegt das Geheimnis im Detail - und der Zeit. Die Thunfischsteaks werden in Mehl gewendet, bevor man sie kurz anbrät, damit sie schön saftig bleiben. Und die Zwiebeln für die süßsaure Sauce werden ganz langsam gegart - nicht für Ungeduldige. Dafür geht es in den letzen Minuten dann schnell, wenn sich Fisch, Zwiebel, Wein und Essig zu einem Köstlichkeit vereinigen, von der man kaum genug bekommen kann.

Minestrone
Mein persönliches Schlüsselerlebnis, denn beim Kochen dieser Minestrone habe ich verstanden, welchen Sinn es macht, die einzelnen Zutaten bedacht und mit Sorgfalt zu garen. Marcella gibt sogar eine Reihenfolge vor, in der das Gemüse am besten gegart werden sollte, faszinierend! Muss ich noch erwähnen, dass die Minestrone drei Stunden braucht, bis sie fertig ist?

"Die klassische italienische Küche" von Marcella Hazan ist bei Collection Rolf Heyne erschienen, 688 Seiten





Donnerstag, 22. August 2013

Augenblick





Ich mag die Augenblicke-Rubrik von Steph sehr. Und erlaube mir, sie auch bei mir einzuführen. Denn ich möchte jeden Tag etwas entdecken. Auf meinen bekannten und natürlich unbekannten Wegen.

Fischburger mit Grillgemüse

... und die Geschichte einer unerwiderten Liebe.




Selbstgemachte Fischburger sind doch einfach eine tolle Sache. Leckere, noch leicht warme Burger-Buns, knusprig-saftige Fisch-Pattys, die richtig nach Fisch schmecken, eine leckere, würzige Chili-Majonnaise - wer könnte da widerstehen??

Unsere Niffen. Unsere Niffen (Neffen+Nichten =Niffen) sind durchaus kleine Gourmets. Im Lokal bestellen sie sich mit großer Selbstverständlichkeit stilles Wasser und die ganze Familie lebt ihnen vor, wie großartig es ist, gemeinsam richtig gute und leckere Sachen zu essen.
Um so erstaunter war ich ich ob der ersten Frage angesichts der Burger Buns: "Darf ich den Sesam auch abmachen, weißt Du, den mag ich nicht?" Natürlich, kein Problem. Ich begann allerdings zu ahnen, wie meine Fischburger tatsächlich ankommen, als die nächste Frage lautete: "Ist das etwa Fisch???" Den Tonfall dazu muss man sich bitte leicht entsetzt vorstellen. Ich kürze die Geschichte hier ab. Verrate aber auch nicht, woher die Industrie-Fischfrikadellen kamen, an denen sich die Niffen schlußendlich satt gegessen haben- von mir nicht ....

Nun denn, dann essen wir die Fischburger eben alleine!

Rezept für ca. 10 Burger

Brioche Burger Buns (angelehnt an das  Rezept von chefhansen)
150 ml handwarmes Wasser
75 ml lauwarme Milch
2 TL Trockenhefe
3 Eier
200g Mehl Typ 1050
200g Mehl Typ 405
2 TL Salz
60g flüssige Butter
Sesam

Fisch-Patties
500g Seelachsfilet
1 EL Senf
1 Handvoll Salz
Pfeffer
1 Ei
Semmelbrösel
Sonnenblumenöl zum Braten

Grillgemüse
1 Zucchini
1 Aubergine
Ölivenöl zum Einstreichen

Chili-Majonnaise
1 zimmerwarmes Ei
1 TL Senf
Salz
1 EL Weißweinessig
ca. 100 ml Sonnenblumenöl
2 EL Sriracha Hot Chili Sauce
1 EL Mango Chutney

Zubereitung
Für die Burger Buns Milch und Wasser mischen und die Hefe darin auflösen. Dann das Mehl, Salz, zwei Eier und die flüssige (leicht erkaltete) Butter in die Flüssigkeit rühren. Zehn Minuten kneten, dann in einem geölten Behälter, den man mit Frischhaltefolie abdeckt, ca. zwei Stunden gehen lassen.
Dann Buns formen, diese auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, noch mal 30 Minuten gehen lassen. Ein Ei verquirlen, Teiglinge damit bestreichen, anschließend mit Sesam bestreuen. Bei 200° (Umluft) für ca. 15 Minuten backen.

Für die Chili-Majonnaise das Ei, Senf, Salz und Weißweinessig in eine hohe Rührschüssel füllen, mit einem Pürierstab kurz durchwirbeln, dann das Öl hinzugießen und den Pürierstab von unten nach oben ziehen. Wenn die Majonnaise noch zu flüssig ist, weiteres Öl hinzugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Nun die Sriracha Sauce und das Mango Chutney hinzugeben, nochmal kurz durchpürieren.

Das Seelachsfilet entgräten und möglichst fein schneiden. Ich habe auch einmal versucht, es zu pürieren, fand aber das Ergebnis wenig überzeugen, es war alles nur noch eine Pampe. Also schneide ich das Filet nun. Dann Ei, Senf, Salz, Pfeffer hinzufügen und so viel Semmelbrösel, bis es eine geschmeidige, aber auch formbare Konsistenz hat. Hieraus dann die gewünschte Anzahl an Frikadellen formen, ich nehme immer nur eine knappe handvoll Fischmasse und forme eher kleine -aber dafür viele! - Fisch-Patties. Diese dann in einer Pfanne mit Sonnenblumenöl braten oder aber auch auf den Grill packen, dann aber einölen.



Das Gemüse längst in ca. 3 cm dicke Scheiben schneiden, beidseitig einölen und auf dem Grill von beiden Seiten grillen, bis es weich und angebräunt ist.

Und wer jetzt noch nicht vor Hunger gestorben ist, der bastelt sich seinen Burger zusammen und beißt endlich hinein!






Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!


Mittwoch, 21. August 2013

Radicchio-Salat mit warmen Champignons & pochiertem Ei





Foodblog, Foodblog - nachdem dieser zunächst scherzhafte Ruf in den letzen Monaten immer öfter von uns ausgestossen wurde, wenn wir  sahen, was wir  alles so anrichteten, begann ich mich langsam ernsthaft mit dem Gedanken zu beschäftigen, ein Blog zu schreiben.

Ein Blog über meine Freude am Kochen, am Umgang mit guten Lebensmitteln und nicht zuletzt am schönen Essen.

Und nachdem ich nun auch gelernt habe, dass ein Header ein Header ist, der ein Kopf ist und kein Header, der etwas mit Wärme zu tun hat ... stand dem clubzimmer kaum mehr was im Weg.

Und es soll auch gleich losgehen. Mit unserem heutigen Mittagessen. Da wir seid einigen Wochen keine Lust mehr auf das obligatorische Käsebrot haben, gibt es immer öfter Salat. Und das kommt einem kleinen Wunder gleich. Denn noch nicht vor allzu langer Zeit konnte ich mich für Salat wenig begeistern. Einen einfachen grünen Salat mit Öl&Essig - den konnte man meiner Meinung nach den Hasen geben - oder meinem Schwagerfein, der darauf schwört. Bis ich auf den Gedanken kam, dass man Salat ja auch pimpen kann. Mit anderen Zutaten und leckeren Dressings. Gesagt, getan und aus mir wurde eine begeisterte Salat-Esserin. 


Dieser Radicchio-Salat ist einer meiner Lieblinge. Ich mag die Kombination des bitteren Salats mit dem souligen Gorgonzola, die lauwarmen Pilze auf dem kühlen Salat, die knackigen Croutons und das fast flüssige Ei. Aus meiner Sicht eine geradezu perfekte Kombination!

Rezept für zwei Personen

Salat
 1 mittelgroßer Radicchio, geputzt und geschnitten
250 g braune Champignons, in Stücke geschnitten

Dressing
Selbstgemachte Majonnaise aus 1 Ei, Sonnenblumenöl, Senf, Essig, Salz, Pfeffer
50 g Gorgonzola

1 geschälte Knoblauchzehe
2 klein gewürfelte Scheiben Toastbrot
2 Eier
Essig
Salz, Pfeffer

Zubereitung
Gorgonzola über einem Wasserbad auflösen, kurz abkühlen lassen, zu der Majonnaise geben und mit schwarzem Pfeffer würzen.

Die Knoblauchzehe in einer Pfanne mit Olivenöl anbräunen, dann herausnehmen. Toastbrot-Würfel hinzufügen und von allen Seiten knusprig anbraten. Dann herausnehmen und beiseite stellen.

Nun noch etwas Olivenöl und die Champignons in die Pfanne geben, eine großzügige Portion Salz hinzu, umrühen, bei mittlerer Hitze Deckel drauf, bis die Pilze viel Wasser gelassen haben. Dann den Deckel abnehmen und bei starker Hitze so lange braten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Eventuell nachsalzen und pfeffern.

In einem Topf Wasser erhitzen, eine kräftigen Schluck Essig hinzufügen, mit einem Löffel einen Strudel erzeugen und in den Strudel ein in einer Tasse aufgeschlagenes Ei geben. Nach 2-3 Minuten herausnehmen, abtropfen lassen. Mit dem zweiten Ei genauso verfahren.

Nun ist alles fertig: Der Salat kann auf den Tellern angerichtet werden, Champignons hinzu, jeweils ein pochiertes Ei obendrauf, das Dressing verteilen und zu guter Letzt die Croutons - für mich immer besonders viele Croutons. Violà!



Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!