Donnerstag, 6. März 2014
Meeräsche mit Dill aus dem Ofen
Oh wie schade, jammer, jammer schade ...
Schaut Euch diese prachtvollen Kerlchen an, sehen sie nicht herrlich aus? Wir rieben uns jedenfalls den ganzen Tag schon die Hände aus lauter Vorfreude auf das in Erwartung stehende, herrliche Essen des Abends. Zwei stramme Jungs aus dem Ofen, ganz pur, nur ein paar begleitende Geschmacksnoten, ansonsten Fisch satt.
Das Rezept von Profis geschrieben - Autoren des Silberlöffels steht dieses Prädikat sicherlich zu.
Wunderbarer Weise auch ein Rezept, das man lässig mit dem Feierabend-Drink in der Hand zubereiten kann, denn es kocht sich quasi von alleine: Fische abwaschen und trocken topfen. Die Bäuche mit Salz und Pfeffer würzen und mit einem Bund Dill (jeweils) füllen. Eine Bräter großzügig mit Aufolie auskleiden, so dass man genug Alufolie zum Zuklappen hat. Etwas Olivenöl auf dem Boden verteilen. Die Fische in den Bräter legen. Eine Zwiebel, eine Knoblauchzehe und eine halbe Zitrone in feine Scheiben schneiden, die Fische damit belegen (die Zitronen fehlen auf dem Foto oben, sorry). Mit etwas Weißwein übergießen, die Alufolie gut über den Fischen verschließen.
Für 15 min in den auf 200° vorgeheizten Backofen geben. Die Fische rausholen und ... tja, da war es vorbei mit der Herrlichkeit. Nicht ganz, als Fotomodells waren sie hervorragend - nun mit Zitrone.
Sie gaben alles, auch die Nahaufnahmen meisterten sie mit großer Professionalität und unergründlichem Ausdruck.
Oder wollte dieses Kerlchen uns schon andeuten, dass er noch gar nicht zu genießen ist? Wir merkten es dann jedenfalls. Die Haut ließ sich kaum lösen, das Fleisch war fast noch roh. Also die Jungs wieder eingepackt, einmal nachsitzen im Ofen. Doch auch nach weiteren zwanzig Minuten war das Resultat immer noch nicht zufriedenstellend: Eine Körperseite fast roh, die andere fiel schon auseinander.
Oh wie schade, jammer, jammer schade ... Es tat uns so leid, aber wir hatten keine Wahl. Die Jungs landet dort, wo sie niemals landen sollten und wir mussten erstmal einen ordentlichen Whiskey trinken, um den komischen Geschmack vom Probieren loszuwerden. Und dann hieß es Käsebrot anstatt Fisch ...
Und nun die Frage an Euch: Was ist das schief gegangen? Zu wenig Flüssigkeit, zu niedrige Temperatur, zu wenig Zeit? Wir sind jedenfalls ratlos und freuen uns über sachdienliche Hinweise,
Eurer clubzimmer!
Rezept aus "Fisch. Rezept aus dem Meer", Phaidon Verlag