Draußen ist es schäbig und nichts liegt mir gerade ferner, als einen frischen, leichten Salat zu essen. Mir ist jetzt nach richtigem Soulfood, das ist vor allen Dingen gut für die Seele und damit garantiert auch wohltuend für den Körper.
Crespelle rangieren auf der internen Soulfood-Skala ziemlich weit oben, denn sie erfüllen wichtige Kriterien: (Viel) Käse + (viel) Sauce.
Wobei die Wichtigkeit der beiden Kriterien anscheinend eine durchaus regional geprägte Sache ist. Ich meine ja in über 15 Jahren intensiven Studiums der süddeutschen Mentalität festgestellt zu haben, dass die Süddeutschen im Unterschied zu den Norddeutschen echte Nass-Esser sind. Das heißt, dass bei ihnen die Sauce nicht zum Essen gereicht wird, sondern fast schon die Hauptrolle beim Essen spielt. Jedenfalls bin ich die Einzige, die beim Schwäbischen Leibgericht verzweifelt versucht, durch schnellen Deichbau zu verhindern, dass alle Spätzle und Bubespitzle in der braunen Soße ertrinken. Oder sollte das etwas meine ganz persönliche Macke sein?
Bei diesen Crespelle ist mir die Sauce jedenfalls nie zuviel. Ich mag es sogar, wenn sie schön saucig aus dem Ofen kommen, dann sind sie perfekt!
Rezept für zwei Personen
Füllung
500 g Spinat
300 g Pilze in dünnen Scheiben
1 kleingehackte Zwiebel
1 gehackte Knoblauchzehe
Crespelle-Teig
1/4 l Milch
85 g Mehl Typ 405
2 Eier
1 Prise Salz
Sauce
50 g Butter
200 ml Milch
1 EL Mehl
80 g Gorgonzola
2 Handvoll frisch geriebener Parmesan
Salz
Pfeffer
Olivenöl
Butter
Zubereitung
Den Spinat waschen und in einem geschlossenen Topf bei mittlerer Hitze zusammenfallen lassen. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die Zwiebel und den Knoblauch anschwitzen. Dann die Pilze hinzugeben, kräftig salzen und den Deckel auflegen. Wenn die Pilze ihr Wasser abgegeben haben, bei mittlerer Hitze anbraten, bis sie goldbraun sind. Den kleingehackten und gut ausgedrückten Spinat hinzugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und noch mal 2-3 Minuten gemeinsam mit den Pilzen durchziehen lassen.
In eine Rührschüssel die Milch für den Crespelleteig geben und das Mehl mit einem Schneebesen einrühren. Dann die beiden Eier hinzugeben und ebenfalls einarbeiten. Ganz zum Schluss mit Salz würzen.
Für die Sauce die Butter in einem kleinen Topf schmelzen, das Mehl hinzugeben und kräftig verrühren. Nach und nach die Milch zuschütten und immer wieder kräftig rühren, bis die Sauce eine dickliche Konsistenz hat. Nun den Gorgonzola in kleinen Stücken hinzugeben und in der Sauce schmelzen. Mit Salz und Pfeffer würzen - falls die Konsistenz zu dick ist, noch etwas Milch hinzugießen.
Den Backofen auf 180° (Umluft) vorheizen.
In einer mittelgroßen Pfanne etwas Butter zerlassen und eine Schöpfkelle Crespelleteig gleichmäßig verteilen. Wenn der Pfannkuchen von unten schön gebräunt ist, wenden und die andere Seite ebenfalls bräunen. Herausnehmen, beiseite stellen und den nächsten Pfannkuchen ausbacken. Je nach Tagesform erhalte ich aus dem Teig 4-5 Pfannkuchen - sorry Crespelle.
Nun etwas von der Füllung auf der untere Drittel eines Pfannkuchen geben, ein paar Tropfen von der Sauce und etwas Parmesan drüber geben und dann den Pfannkuchen von unten aufrollen. Mit der "Naht" nach oben in eine Auflaufform setzen und mit den restlichen Crespelle ebenso verfahren, bis Füllung und Pfannkuchen verbraucht sind.
Die restliche Sauce über die Crespelle geben, mit Parmesan bestreuen, ein paar Butterflöckchen verteilen und für ca. 25-30 Minuten im Ofen überbacken.
Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!