Spätzle sind für einen Schwaben so etwas wie ein Grundnahrungsmittel. Ohne wenn und aber. Auch im norddeutschen Exil. In dem sich der Clubchef seid vielen Jahren - selbst gewählt - befindet.
Doch selbst gewählt hin, selbst gewählt her, Spätzle braucht er natürlich trotzdem, so dass ich mich sehr schnell aufmachte, die hohe Kunst des Spätzleskochens zu erlernen. Wie so oft nach dem Trial & Error Prinzip, was zu mehr oder weniger lustigen Resultaten führte, doch zum Glück auch zu genießbaren Spätzle.
Inzwischen kann man mich nachts um 4 Uhr wecken und um Spätzle bitten, man sollte dann aber auf die Frage vorbereitet sein, auf welche Art man die Spätzle denn gerne hätte: Gschabt, aus der Presse oder als Knöpfle?
Am liebsten mache und mag ich sie vom Brett geschabt. Es macht einfach Spaß und die Spätzle werden so schön dick, was ich gerne mag. Doch heute musste die neue Spätzlespresse eingeweiht werden. Bereits unsere dritte, unsere Erste haben wir fälschlicherweise in die Spülmaschine getan, ihr Nachfolger war dann eine schicke, ferrarirote, die auch in die Spülmaschine durfte, nach Jahren dann aber wegen massiver Gelenkprobleme aussortiert werden musste und nun haben wir eine ganz coole schwarze. Natürlich nicht so eine neumoderne, sondern das ganz klassische Modell. Und ganz konservativ haben wir uns auch für die Version mit den gleichmäßigen Löchern entschieden - wir wollen schließlich nicht handgeschabt vorgaukeln, wenn gar nicht handgeschabt drin ist!
Dafür gab´s diesmal Neuerungen beim Spätzlesteig: Ich habe mit einer Mehlmischung experimentiert und anstatt des Wassers den Teig mit Milch in die gewünschte flüssige Konsistenz gebracht. Das Ergebnis waren sehr leckere Spätzle, schön bissig und konturiert, ein gelunges Experiment!
Rezept für zwei Personen
250g Mehl Typ 405
50g Hartweizengrieß
4 Eier
1 TL Salz
Milch
80 g geriebener Bergkäse
Butter
Sahne
3 Zwiebeln in dünnen Ringen
Sonnenblumenöl
Salz
Zubereitung
Die Mehlsorten mischen, die Eier und das Salz hinzugeben und mit einem Handrührer auf mittlerer Stufe verrühren. Genug Milch hinzugeben, so dass der Teig schön dickflüssig wird. Solange verrühren, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind und der Teig schön von den Rührern reißt.
In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und salzen.
2-3 Löffel Teig in die Spätzlespresse geben und den Teig gemächlich in das Wasser drücken. Je nach Geschmack die Spätzle in langen Fäden ins Wasser drücken oder zwischendurch mal abreißen lassen, damit sie eher kurz sind. Wenn die Spätzle schäumend an die Oberfläche steigen herausnehmen und in eine Schüssel mit kaltem Wasser zum Abschrecken geben. Dann auf einem großen Teller oder einer Schüssel lagern und mit dem restlichen Teig ebenso verfahren.
Währenddessen in einer Pfanne das Sonnenblumenöl erhitzen, die Zwiebelringe hineingeben, salzen und bei mittlerer Hitze langsam rösten.
Wenn alle Spätzle und die Zwiebeln fertig sind, in einer großen Pfanne einen ordentlichen Stich Butter erwärmen, die Spätzle darin schwenken, den Käse und eine Schuß Sahne hinzugeben. Wenn der Käse geschmolzen ist, können die Spätzle endlich auf die Teller verteilt und mit den Zwiebeln dekoriert werden!
Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!