Eine Miso-Suppe so etwas wie eine Ursuppe für mich. Mit ihr begann mein Interesse an japanischer Küche, das vorher wenig ausgeprägt war. Für kalten Fisch in kaltem Reis konnte ich mich so gar nicht begeistern und mehr habe ich mit japanischem Essen nicht in Verbindung gebracht.
Bis ich dann das erste Mal tatsächlich in einem japanischen Restaurant saß und reflexartig eine Ramen-Suppe bestellte, weil ich mir dachte "Nudelsuppe ist Nudelsuppe, das wird schon schmecken". Und wie das schmeckte - allerdings wurde mir auch klar, dass Nudelsuppe eben nicht Nudelsuppe ist ...
Eine gute Miso-Suppe ist tief und abgründig im Geschmack, so dass man in sie hinabtauchen möchte, Nudeln und Gemüse setzen Highlights, sind aber eben nicht die Hauptsache. Besonders gerne esse ich die Miso-Suppe mit selbstgemachten Udonnudeln, die dank ihrer glitschige Konsistenz wie gemacht dafür sind, den Miso-Geschmack zu vervielfältigen. Und etwas Gemüse-Tempura ist natürlich immer toll dazu - ein bisschen was Fettiges, was auch gleichzeitig noch knuspert. Um das Knuspern erleben zu können, gibt es im clubzimmer die Tempura (das Tempura?) separat zur Suppe und wird dann nach Geschmack nur kurz eingetaucht und aber portionsweise dazu gegeben.
Rezept für vier Teller
1 EL helle Miso-Paste
1 EL Mirin
1 EL Sojasauce
1 Beutelchen Dashi-Pulver
1 l Wasser
Sonnenblumenöl
Chili-Pulver
1 Bund Frühlingszwiebeln in feinen Ringen
Udonnudeln nach diesem Rezept
Champignons-Tempura
300 g braune Champignons, geputzt, ohne Stiele
1 Ei
150 ml kaltes Mineralwasser mit Kohlensäure
100 g Mehl Typ 405
Salz
Rapsöl
Zubereitung
Die Udonnudeln wie hier beschrieben vorbereiten, kochen und gut abspülen.
Für den Tempurateig das Ei mit dem Mineralwasser verquirlen und das Mehl und Salz einrühren. Für 20 min in den Kühlschrank stellen.
Für die Suppe etwas Sonnenblumenöl in einem Topf erhitzen, die Miso-Paste darin kurz erwärmen und dann das Mirin und die Sojasauce hinzugeben. Mit Wasser und dem Dashi-Pulver aufgießen und kurz aufkochen lassen.
In einem Wok oder tiefen Topf Rapsöl erhitzen (genug, dass Champignons darin schwimmen können), wenn das Öl richtig heiß ist (dann bilden sich an einem Holzlöffel, den man hineinhält, kleine Bläschen) die erste Portion Champignons im Tempurateig wenden und in das Öl geben. Von allen Seiten ausbacken, bis sie goldbraun sind. Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen, während die nächste Portion Champignons im Fett schwimmt.
Wenn alle Champignons fertig sind, Udonnudeln in zwei Schälchen geben, mit Miso-Suppe auffüllen und je nach Geschmack Tempura, Frühlingszwiebeln und Chili-Pulver hinzugeben.
Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!