Mittwoch, 2. Oktober 2013

Selbstgemachte Papardelle mit frischen Steinpilzen

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah ... 

Für dieses Rezept trifft das ganz besonders zu. Im Garten des clubzimmers findet sich zwar kein Obstbaum, dafür aber eine wunderbare Eiche. Das Wunderbare an dieser Eiche ist, dass sie bestimmt schon seit 150 Jahren hier Wache steht und zudem eine richtige Steinpilz-Eiche ist. Allerdings gab es einige Klippen zu umschiffen, bis wir in den Genuss dieser Köstlichkeit gekommen sind. 

Zunächst einmal hatten uns selbsternannte Baumexperten dazu geraten, diese Eiche zu fällen, da sie nah am Haus steht und unten im Stamm etwas marodiert. Zum Glück haben wir diesem Urteil nicht vertraut, sondern einen Förster zu Rate gezogen, der uns versichern konnte, dass diese Eiche noch sehr lange ihre Standfestigkeit beweisen wird. 



Damit war also die Grundlage für die Steinpilze gerettet. Allerdings waren der Clubchef und ich astreine Städter, die zunächst einmal das Landleben lernen mussten. Als Ländler schaut man nämlich im Herbst beim Spazierengehen nicht in die Landschaft, sondern auf den Boden. Man ist quasi auf der Pirsch und hält nach Pilzen Ausschau. Wir haben die Pilze auch gesehen, sind aber im Leben nicht drauf gekommen, dass das, was direkt vor unserer Nase wächst, feinste Steinpilze sind. Da musste erst mal wieder unser Schwagerfein kommen und uns quasi mit der Nase drauf stossen.

Nun aber wissen wir es und warten jeden Herbst darauf, dass sich diese wunderbaren Kerle zeigen. Dieses Jahr haben sie uns ganz schön lange warten lassen, doch nun ist es endlich soweit.


Und so können wir die Steinpilz-Saison eröffnen und haben uns dafür für den Steinpilz-Klassiker schlechthin entschieden: Einer ganz schlichten, aber selbstgemachten Pasta, nur mit Steinpilzen, etwas Knoblauch und Wein, reichlich Butter, ein wenig Petersilie - Pasta basta!



Rezept für zwei Personen

Pasta
250 g 00 Mehl
50 g Hartweizengrieß
3 Eier
1 TL Salz

3 Steinpilze, geputzt und in dünne Scheiben geschnitten
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
2 EL fein gehackte, glatte Petersilie
Butter
Salz
Pfeffer
Weißwein
Parmesan

Zubereitung
Ein paar Stunden vor dem Essen den Pastateig vorbereiten. Hierfür die trockenen Bestandteile in einer Schüssel miteinander vermischen, in die Mitte einen kleinen Krater basteln und dort die Eier hinein geben. Mit einer Gabel das Mehl in die Eier arbeiten, anschließend den Teig solange mit der Hand kneten, bis er schön geschmeidig ist. In Folie wickeln und ruhen lassen.

Dann den Teig in mehrere Teile teilen und auf einer Nudelmaschine zu Bahnen ausrollen. Diese Bahnen mit etwas Hartweizengrieß bestreuen, zieharmonika-mässig zusammenfalten und in Stücke schneiden. Die Stücke zu Streifen auseinanderfalten und mehrere Streifen miteinander zu einer Art von Nest zusammenrollen und auf ein mit etwas Hartweizengrieß bestäubten Backblech ablegen. 

In einer großen Pfanne einen großen Stich Butter zerlassen, den fein gehackten Knoblauch hinzugeben und die Pilze bei mittlerer Hitze anschmoren. Wenn sie ihre Farbe verändert haben und anfangen weich zu werden, salzen, pfeffern und mit einem großen Schluck Weißwein ablöschen. Den Deckel auflegen und einige Minuten kochen lassen.

In der Zwischenzeit das Nudelwasser aufsetzen und die Nudeln 2-3 Minuten kochen. 

In die Pfanne zu den Pilzen geben, alles gut vermischen, eventuell noch etwas Nudelkochwasser hinzugeben, wenn es zu trocken ist. Noch einmal einen Stich Butter in die Pfanne geben und gemeinsam mit der gehackten Petersilie unter die Nudeln mischen.

Je nach Geschmack - und bei mir passt Parmesan fast immer - mit etwas Parmesan servieren. 

Lasst es Euch schmecken,
Euer clubzimmer!